SUSAN SARANDON ÜBER »ROBOT & FRANK« Ping Pong Susan Sarandon über Technik und Familie und welcher Roboter sie interessieren würde Der Film zum Interview Wie gehen Sie mit der zunehmenden Technologisierung um? Das ist unterschiedlich. Ein "Kindle" kommt mir nicht ins Haus. So ein Lesegerät ist nichts für mich. Ich bin ein großer Fan von richtigen Büchern. Da bin ich ganz altmodisch. Aber ich habe gehört, dass jetzt Ping-Pong-Roboter auf den Markt kommen sollen. Das würde mich als begeisterte Tischtennisspielerin schon eher interessieren. In der Filmidee steckt auch die Kritik an einer Gesellschaft... In den USA sind die Familienstrukturen auseinander gebrochen. Die Eltern leben nicht mehr bei uns und sind im Alter oft sehr isoliert. Aber ich glaube, da wird in den nächsten Jahren einiges in Bewegung kommen. Jetzt werden die geburtenstarken Jahrgänge der "Babyboomer" alt und diese demografische Entwicklung wird unsere Sicht auf Alter, Pflege und Tod sicherlich noch stark verändern. Der Film zeigt auch, wie die Beziehung zwischen Eltern und erwachsenen Kindern sich ändern... Auch wenn es schwierig ist, seine Eltern zu pflegen, ist es für die Kinder eine notwendige Erfahrung, aus der sie sehr viel lernen können. In der Dokumentation Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen wird eine sterbende Frau interviewt, die eigentlich gern ins Pflegeheim möchte. Der Film zeigt, wie wichtig es für die Kinder ist, dass sie sich um ihre Mutter kümmern können, auch wenn es der Mutter schwer fällt, dies zuzulassen. Früher war es normal, dass man als Kind erlebte, wie die Großeltern zuhause gestorben sind. Der Tod macht einem weniger Angst, wenn er Teil des eigenen Leben ist. "Robot und Frank" ist einer von einer ganzen Reihe von Filmen, die die Zielgruppe Ü50 neu entdeckt. Die neueren Statistiken zeigen, dass ältere Menschen mehr Kinotickets kaufen als je zuvor. Aber um diese Generation in die Kinos zu bekommen, müssen wieder bessere Filme gemacht werden. Für ältere Menschen ist Zeit eine wertvolle Angelegenheit und sie überlegen sich sehr genau, ob sie zwei Stunden mit einem Film verbringen, der sie möglicherweise nicht interessiert. Es gibt ein wachsendes Publikum für qualitätvolle Filme, aber leider fehlt es in Hollywood immer noch an intelligenten Geschichten. Interview: Martin Schwickert
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