Zeit zu leben Put the Blame on Mame Trotz guter Besetzung quält sich dieses Melodram nur mühsam über die Runden Ein Rockproduzent stirbt und hinterlässt seinem Sohn, mit dem er seit Jahren keine Verbindung mehr hatte, eine alte Ledertasche mit 150.000 Dollar darin. "Gibt das Geld Josh und pass auf ihn auf", steht auf einem Zettel, der in der Tasche liegt. Nachdem Sam, der selbst bis zum Hals in Schulden steckt, die Enttäuschung überwunden hat, dass sein alter Herr nicht mal im Tod an ihn gedacht hat, macht er sich auf die Suche nach Josh. Josh ist ein kleiner Junge mit großen Problemen. Josh hat ständig Ärger in der Schule und keine Freunde. Aber Josh hat vor allem Frankie, seine blonde Mama mit viel Sexappeal. Aber bevor wir und der Film auf dumme Gedanken kommen, ist klar: Frankie ist Sams Schwester. Sie ist die Tochter aus einer anderen, heimlichen Ehe, aus der Sams Vater sich seinerzeit unfein verabschiedete. Der Rest des Films - und da kommen jetzt noch gut 70 Minuten auf uns zu - vergeht mit dem etwas künstlich aufgebauschten Konflikt, wie Sam sich Frankie gegenüber zu erkennen geben soll. Das ergibt ein paar drollige Verwicklungen und viele überflüssige Tränen in einer Geschichte, die selbst die guten Schauspieler nicht über die Zeit bringen: Elizabeth Banks als Frankie ist wieder mal großartig, Michelle Pfeiffer als Sams Mama und Olivia Wilde als Freundin - sie bilden das starke Frauen-Trio, um das herum sich der Film aufbaut; Chris Pine als Sam ist leider nur das, was er immer ist: überzeugend nett. Der Regiedebütant Alex Kurtzman ist zuvor vor allem durch das Drehbuch für Cowboys and Aliens aufgefallen; das war auch schon zu langatmig. People like us (so der schönere O-Titel) bauscht eine interessante Kurzgeschichte auf Spielfilmlänge auf. Das absehbare Ende (eigentlich ist Mama an allem Schuld) hätte man gerne früher entgegengenommen. Thomas Friedrich People like Us USA 2012 R: Alex Kurtzman B: Alex Kurtzman, Roberto Orci, Jody Lambert K: Salvatore Totino D: Chris Pine, Elizabeth Banks, Michael Hall D'Addario, Michelle Pfeiffer, Olivia Wilde
|