Viel Familie

Dennis Quaid und Rene Russo werfen 18 Kinder zusammen

Kaum hat man Im Dutzend billiger erfolgreich aus dem Gedächtnis verdrängt und einen großen Bogen um den zweiten Teil gemacht, lässt Hollywood eine zweite Großfamilie auf das Kinopublikum los: Yours, Mine and Ours.
Die Ausganssituation (übernommen aus dem Original von 1968 mit Henry Fonda und Lucille Ball) ist denkbar simpel: Er (Dennis Quaid) ist Admiral in der Küstenwache und hat acht Kinder. Sie (Rene Russo) ist Designerin und hat deren zehn. Beide waren in der Highschool ein Paar, sind inzwischen verwitwet und treffen sich zufällig wieder. Sie heiraten, ziehen mit den 18 Blagen in ein neues, noch größeres Haus und möchten nun eigentlich bis zum Ende ihrer Tage glücklich sein.
Da seine Kinder aber nun überhaupt nicht zu ihren Kindern passen und der Erziehungsstil von Papa und Mama erst recht nicht harmoniert, darf dies erst nach guten 90 Minuten passieren. Zwischendurch streiten sich die Kinder, verbünden sich, um ihre Eltern auseinander zubringen, und raufen sich dann doch wieder zusammen, da sie einander inzwischen lieb gewonnen haben.
Viel mehr passiert nicht in Yours, Mine and Ours, was bei 20 Protagonisten und ein paar Nebencharakteren nicht wirklich verwundert. Dennis Quaid darf zwar ein paar Mal ins Wasser fallen, wird mit Farbe bekleckert und muß vor Wut rot anlaufen - seine Rolle als autoritärer, wenn auch liebenswerter Vater ist allerdings komplett am Reißbrett entworfen und bleibt weit hinter ihren (und seinen!) Möglichkeiten zurück. Rene Russo als antiautoritäre Mutter hat genau genommen nicht mehr zu tun als gutmütig zu lächeln und für Toleranz zu plädieren. Was die Kids angeht, muss man leider ein Pauschalurteil fällen, da man kaum in der Lage ist, sie auseinander zu halten. Lieblos und von Regisseur Raja Gosnell (Scooby-Doo) mit Hang zum Slapstick inszeniert, funktioniert Yours, Mine and Ours höchstens als unlustiges, aber äußerst wirksames Verhütungsmittel.

Karsten Kastelan

USA 2005 R: Raja Gosnell. B: Ron Burch, David Kidd. K: Theo Van de Sande D: Dennis Quaid, Rene Russo, Rip Torn, Linda Hunt, Jerry O'Connell