Wolf Creek 2 Keep Australia Clean Die flotte Fortsetzung des australischen Splattererfolgs Im Jahr 2005 sorgte Regisseur Greg Mclean mit seinem beeindruckenden Debüt Wolf Creek dafür, dass Australien splattertechnisch wieder Beachtung fand. In diesem außergewöhnlich atmosphärischen und fiesen Survival-Horror, der vergleichbare Filme US-amerikanischer Provenienz wie Disney-Filmchen aussehen lässt, endet der Australientrip von drei jungen Leute (zwei Britinnen und ein australischer Bekannter) abrupt und unerquicklich, als sie dem Outbackbewohner Mick Taylor begegnen, einem komplett hemmungslosen Mörder. Knapp zehn Jahre später, verhilft Mclean in Wolf Creek 2 Mick zu einem neuen Auftritt. Dieses Mal hat das nicht mal unsympathische deutschen Backpacker-Pärchen Rutger und Katarina das Pech, den Weg des Menschenjägers zu kreuzen. Eigentlich leichtes Spiel für den versierten Killer, doch während Mick noch mit Rutger beschäftigt ist, gelingt es Katarina tatsächlich zu fliehen. Bei ihrer Flucht durch den nächtlichen australischen Busch trifft sie den Briten Paul. Er nimmt die panische junge Frau in seinem Jeep mit. Aber Mick ist den beiden natürlich längst dicht auf den Fersen, da er sich seine Beute nicht entgehen lassen will. Außerdem kann er Leute, die ihm in die Quere kommen, noch weniger leiden als Touristen, die durch sein Land latschen. Bei der wilden Hetzjagd durch das Outback färbt sich das rote Herz Australiens bald blutrot. Greg Mclean widerstand der Versuchung, seinen Erfolgsfilm einfach zu kopieren. Wolf Creek 2 unterscheidet sich in der Art der Inszenierung und der Perspektive vom Original. Im Zentrum steht nun der Killer Mick, was bei Sequels in diesem Genre nicht unüblich ist. John Jarratt spielt das mörderische Landei erneut mit hinreißender Intensität. An Hinterhältigkeit und bedenkenloser Grausamkeit ist dieser Mick Taylor weiterhin kaum zu übertreffen. Setzte Wolf Creek mit der Verwendung von HDCAM und rein natürlicher Lichtquellen auf Realitätsnähe, einen zunächst eher ruhigen Spannungsaufbau und die Atmosphäre der unzugänglichen Landschaft, so verzichtet die Fortsetzung auf den realitätsnahen Ansatz und schlägt eine wesentlich schnellere Gangart an. Man fühlt sich an Duel erinnert, wenn Mick in einem Roadtrain seinen Opfern nachsetzt. Ungeniert zeigefreudig ist Wolf Creek 2 was Blut und Splatter angeht. Dazu gesellt sich immer wieder tiefschwarzer, makaberer Humor; Micks Motto: "Keep Australia Clean". Später lässt er eines seiner Opfer im heimischen Folterkeller in einer Art Quiz um sein Leben spielen. Das Böse, so lässt sich das verstehen, ist eng mit der Historie und der Topographie des Landes verbunden. Der Humor mindert jedoch nichts ab, ist eher Teil eines perfiden Spiels mit den Emotionen. Für eine "ab 18"-Freigabe mussten übrigens auf Geheiß der FSK zwei Minuten entfernt werden. Olaf Kieser AUS 2013 R: Greg Mclean B: Greg Mclean, Aaron Sterns K: Toby Oliver D: John Jarratt, Ryan Corr, Shannon Ashlyn, Philippe Klaus 103 Min.
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