Wanderlust Die wilden 90er Jennifer Aniston landet in einer Hippie-Kommune George und Linda haben sich in New York finanziell schwer verhoben und müssen zu Georges Bruder nach Atlanta ziehen. Weil sie aber eigentlich beide keine Lust auf das Vorstadtleben mit George haben und weil sie unterwegs diese bezaubernde Kommune entdecken, ziehen sie kurzerhand dort ein. Hier sind die 90er auf entsetzliche Weise stehengeblieben. Hier wird gekifft und herumgevögelt, man lebt vegan und trifft sich zu "Wahrheitskreisen", in denen endlich einmal alles offen ausgesprochen wird, und Gewalt ist sowieso shit. Regisseur und Drehbuchautor David Wain nutzt diese Konstellation für eine Reihe überschaubarer und netter Gags, die allesamt unglaublich harmlos sind. Dass Linda an dem innerlich befreienden Leben mehr Gefallen findet als George und ein fieser Immobilienkonzern, der an Stelle der Kommune ein Casino errichten möchte, bringen ein bisschen Spannung ins Gefüge bis zum absolut unüberaschenden Ende. Das schwache Drehbuch wird getragen von einer Reihe solider Komiker. Neben Paul Rudd als George gibt Justin Theroux den bekloppten Chef-Kommunarden, Kathryn Hahn spielt eine wunderbar verbiestere Friedensaktivistin, Malin Akerman eine faszinierend nervige Plappertasche. Ein Highlight ist Alan Alda als alter Kommunengründer, der seinen Verstand in zu vielen LSD-Räuschen entsorgt hat. Jennifer Aniston gibt sich redlich Mühe, endlich einmal weniger brav zu wirken und darf einmal ihre (verpixtelten) Brüste zeigen. Weil der Film (mindestens) um die groß angekündigte Nacktszene von Frau Aniston geschnitten wurde, hat ein offenkundig frustrierter David Wain für die DVD-Veröffentlichung einen "Bizarro Cut" angekündigt, der alles geschnittene Material enthalten soll. Er verspricht, das werde dann lustig . Und mehr nackig. Victor Lachner USA 2012 R: David Wain B: David Wain, Ken Marino. K: Michael Bonvillain D: Paul Rudd, Jennifer Aniston, Justin Thereoux, Alan Alda
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