Violeta Parra Schwester Grimm Ein Biopic über die chilenische Volkskünstlerin Violeta Parra Sie wurde 1917 in ärmlichen Verhältnissen geboren, lernte von der Mutter Gitarrespielen und Volkslieder und wurde später eine eifrige Sammlerin vergessener Volkskultur. Mit Tonband und Notizbuch bewaffnet zog Violeta Parra übers Land und entlockte verstockten Bauern deren Erinnerungen. Ihre Wandteppiche landeten im Louvre, ihre Volkskneipe wurde zum Treffpunkt lateinamerikanischer Künstler, und Victor Jara soll bei ihr seine ersten Gesänge verfasst haben. 1967 brachte sie sich wegen Liebeskummer und Geldsorgen um. Die Größe der Violeta Parra kann von hier aus nicht mal annähernd beurteilt werden. In Chile eine Institution, ist sie Europäern nur noch vage bekannt, was den Film Violeta Parra etwas anstrengend macht. Der setzt nämlich einige Kenntnisse voraus (die Fakten werden im Schnelldurchlauf abgehakt) und interessiert sich mehr für die Leidenschaft, die Tränen und die Landschaft. Deshalb gibt es lange, rätselhafte Einstellungen, die uns immer wieder über Ort und Zeit im Unklaren lassen. Aber es gibt immer die großartige Francisca Gavilán, die als Violeta mit vollem Einsatz spielt und ihre Kollegen mitreißt. Violeta Parra ist als Künstlerbiografie längst nicht so süffisant wie etwa Frida von Selma Hajek, aber die Bedeutung seiner Hauptfigur wird mehr als deutlich. Und die manchmal an Jodorowsky erinnernden Sets geben dem Projekt eine rätselhafte Tiefe, wo die Melancholie über die Logik siegt. Victor Lacher Violeta se fue a los cielos Chile / Arg./ Bras. 2011 R: Andrés Wood B: Eliseo Altunaga K: Miguel Ioann Littin Menz D: Francisca Gavilán, Thomas Durand, Christian Quevedo
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