4 Tage im Mai Nazis am Ende Wenn die Erschöpfung alles überwindet... Die Männer sind müde. Auf beiden Seiten. Der Krieg ist vorbei, aber die Kapitulation der deutschen Wehrmacht ist noch nicht unterschrieben. Als die Russen am 4. Mai 1945 an der deutschen Ostseeküste ein Waisenheim nach einem kurzen Scharmützel einnehmen, bleibt ein schlecht bewaffneter Trupp von acht Rotarmisten zurück, um die Stellung zu halten. Ein paar Meter weiter am Strand sammelt sich eine deutlich größere Einheit abgeschlagener deutscher Soldaten, die hofft, mit einem Boot nach Dänemark übersetzen zu können. Dem sowjetischen Hauptmann (Aleksei Guskov) ist klar, dass er im Gefecht keine Chance hätte, trotzdem ist er entschlossen die Flucht der feindlichen Truppen zu vereiteln. Der deutsche Oberstleutnant (Alexander Held) wiederum sieht keinen Sinn darin, seine Soldaten für einen verlorenen Krieg zu verheizen, und so kommt es zu einem fragilen Frieden, bei dem sich beide Seiten misstrauisch beäugen. Nur einer will kämpfen: Der dreizehnjährige Peter (Pavel Wenzel), der seine Eltern an den Krieg verloren und sich die viel zu große Wehrmachtsjacke übergezogen hat. Der schmächtige, rothaarige Junge will die Frauen und Mädchen des Waisenheims gegen den Feind verteidigen und versteckt die junge Haushälterin, für die er gar nicht so heimlich schwärmt, auf dem Heuboden. Aber dieser Feind ist ganz anders, als Peter ihn sich vorgestellt hat, und will ihn als Gegner nicht ernst nehmen. Der russische Hauptmann sieht in ihm eher den eigenen, gefallenen Sohn und beschützt den Jungen vor der eigenen Courage. Mit 4 Tage im Mai meldet sich Achim von Börries nach sieben Jahren als Regisseur im Kino zurück. Die Schrecken des zu Ende gehenden Krieges werden nicht ins Bild gesetzt, sie spiegeln sich in den erschöpften Gesichtern und Seelen der Figuren. Der Film verlässt kaum das eng umgrenzte Setting, das vom Gutshof bis zum nahegelegenen Küstenstreifen reicht. Über weite Strecken ist 4 Tage im Mai als intensives Kammerspiel angelegt, das sich jedoch immer wieder aus der eigenen Enge befreit, um unter dem weiten Ostseehimmel tief durchzuatmen. Martin Schwickert D 2011 R: Achim von Borries B: Achim von Borries, Eduard Reznik K: Bernd Fischer D: Pavel Wenzel, Aleksei Guskov, Ivan Shvedov
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