DER VERBOTENE SCHLÜSSEL

Sanfter Horror
Kate Hudson muss in die Sümpfe

Die Geschichte der jungen Pflegerin Caroline (Kate Hudson), die in ein entlegenes Haus in den Sümpfen um New Orleans zieht, um einem alten, beidseitig gelähmten Mann (John Hurt) das baldige Sterben zu erleichtern, lebt von den stimmungsvollen Details des Drehorts, der Präsenz von Geistern und dem lange nicht benutzten Thema Voodoozauber. Titelgegenstand der Story ist ein alter Universalschlüssel, der alle Türen an Carolines neuem Arbeitsplatz öffnet - einschließlich die zu einem verborgenen Zimmer auf dem Dachboden, das sehr viel mit der Vorgeschichte des Hauses und den seltsamen Vorkommnissen dort zu tun zu haben scheint.
Regisseur Iain Softley (K-Pax), der bislang nicht als Gruselspezialist oder auch nur annehmbarer Regisseur auffiel, hat Der Verbotene Schlüssel als stimmungsvollen Thriller inszeniert, der seine Spannung geschickt aufbaut und den Zuschauer bis zum brillanten Ende in seinem Bann hält. Geschickt nutzt er sowohl die detailreiche Fülle des Geisterhaus-Genres, existierende Voodoolegenden und die körperlichen Vorzüge seiner Hauptdarstellerin: In einer eigentlich recht keuschen Szene beispielsweise, in der wir den nackten Rücken von Kate Hudson durch einen Spiegel in dem sonst spiegellosen Haus betrachten dürfen, scheint es fast so, als würde der Spiegel (oder jemand dahinter) sie anstarren - dass wir, das Publikum, hier der Voyeur sind, gibt der Szene eine prickelnd verstörende Dimension.
Der Verbotene Schlüssel ist nervenzerreißendes Gruselkino ohne große Schnörkel oder blutige Szenen, bei dem die Schocks sitzen und die gespenstige Atmosphäre einen auch dann noch in ihren Bann zieht, wenn auf der Leinwand mal wenig passiert.

Karsten Kastelan
USA 2005. R: Iain Softley. B: Ehren Kruger. K: Dan Mindel. D: Kate Hudson, Gena Rowlands, Peter Sarsgaard, John Hurt, Joy Bryant, Maxine Barnett, Fahnlohnee Harris