TRON: LEGACY

28 Jahre später

Flaches 3D-Märchen aus dem Inneren der virtuellen Welt

Kevin Flynn schlüpfte 1982 via Arcade-Videospiel ins Herz der bösen Datenmaschine, stachelte uniformierte Programme zur Revolution gegen Überwachung und Softwaremonopol auf, hatte im Kino einen mäßigen Erfolg und als Kult einen guten Ruf unter Hackern. Dass Steven Lisberger, ein unabhängiger Visionär, sein Projekt an Disney verkaufen musste, nahm niemand krumm.

Ein paar Jahre später, so erfahren wir jetzt in der Fortsetzung, verließ Flynn seinen Sohn und verscholl in der Kunstwelt hinter den sieben Monitoren. Der Software-Konzern verfiel scheinbar wieder dem Bösen, nur ein Freund von früher schickt jetzt den Sohn Sam in den Kampf.

Wieder geht es durch eine Spielkonsole ins Jenseits. Wieder muss der Held allerlei Gladiatoren-Kämpfe im Schaltkreiskostüm bestehen, nur fehlt diesmal jeder Humor. Dafür tritt die Familie Flynn dreifaltig auf. Sam, der als "User" aus der realen Welt von den Programmen als göttlich angesehen wird, trifft auf einen Computerklon von Alt-Flynn, der in der digitalen Welt Parteitagsreden hält, Abweichler löscht und den Angriff der Achtziger auf die Wirklichkeit plant. Und auf den echten Gottvater, den ergrauten Jeff Bridges, der resigniert mit einer schönen Frau in der Ecke hockt und Nebulöses über den unseligen Hang zur Perfektion und seine Mitschuld an dem Schlamassel faselt.

Man besucht noch kurz Jules Verne und Stanley Kubrick, macht einen Knicks vor dem deutschen Computerpionier Zuse und klaut einen Luftkampf au - und dann ist schon nach 2 Stunden irgendwie Schluß.

Wing

USA 2010. R: Joseph Kosinski B: Edward Kitsis, Adam Horowitz K: Claudio Miranda D: Garrett Hedlund, Olivia Wilde, Jeff Bridges, Michael Sheen, Bruce Boxleitner