TRANSFORMERS

Blechgang

Michael Bay dreht den Film zur Actionfigur

Im Orwell-Jahr 1984 eroberten die "Transformers"-Figuren erstmals weltweit die Kinderzimmer. Aus unscheinbaren Fahrzeugen konnten Kinder coole Roboter formen. Begleitet wurden die Actionfiguren damals von einer Zeichentrickserie und zwei Animationsfilmen.
Dank modernster Computertechnik und einer Kooperation zwischen Produzent Steven Spielberg und Regisseur Michael Bay feiern die biegsamen Helden nun ihr Comeback in einem, nun ja: Realfilm. Denn obwohl mit Shootingstar Shia LaBeouf und Filmveteran John Turturro auch Menschen vor der Kamera agieren, dominieren natürlich eindeutig die CGI-animierten Riesenbleche. Und da Maschinen gemeinhin als nicht besonders helle gelten, wurde die Handlung so einfach wie möglich gehalten: Zwei Roboterstämme aus dem All landen auf der Erde und bekriegen einander. Punkt.
Wem dieser Plot zu banal und billig klingt, hat in Transformers nichts verloren. Präsentiert wird das Spektakel passenderweise von einem amerikanischen Spielzeughersteller, der damit seinen eingerosteten "Transformers"-Verkauf wiederbeleben will. Das Auftauchen der Giganten wird im Film dann auch vielerorts von einem verkaufsfördernden "Boar, geil!" begleitet.
Den Actionstreifen allerdings nur als zweistündigen Werbefilm für eine junge Zielgruppe abzukanzeln, wird ihm nicht gerecht. FDenn neben fulminanter Action bietet der Film jede Menge Situationskomik und Selbstironie. "Das ist viel cooler als Armageddon", sagt ein Knirps, womit Bay augenzwinkernd auf seinen gleichnamigen Blockbuster von 1998 anspielt.
Erst in der letzten halben Stunde ist Schluss mit lustig. Wie mit der Maschinenpistole feuert Bay dann seine Actionsalven auf das Publikum ab. Wer im chaotischen Stahlknäuel den Durchblick behält, darf sich glücklich schätzen.

Oliver Zimmermann

USA 2007 R.: Michael Bay B.: Roberto Orci, Alex Kurtzman. K.: Mitchell Amundsen D.: Shia LaBeouf, Megan Fox, Jon Voight, John Turturro, 132 Min.