THIRTEEN DAYS

Helden

Die Kuba-Krise und das Gute im Menschen

Thirteen Days ist Heldenverehrung. Die Ikone John F. Kennedy und seine beiden Mitstreiter Robert Kennedy sowie der politische Berater Kenny O'Donnell werden zu Heiligen, die gegen alle Widerstände einen dritten Weltkrieg verhindert haben.
Wir schreiben das Jahr 1962. Nikita Chrustschow stationiert Atomraketen auf Kuba. Das beschwört in der Hoch-Zeit des Kalten Krieges eine der größten Krisen zwischen den USA und der Sowjetunion herauf, da die Amerikaner unter keinen Umständen gewillt sind, das zzu akzeptieren. Thirteen Days schildert den Kampf Kennedys und seiner Getreuen, mit diplomatischen Mitteln und ohne Gewalt die Situation zu bereinigen.
Der Politthriller stützt sich auf umfangreiches Quellenmaterial. Insofern dürfte eine Menge der angerissenen Konflikte innerhalb des amerikanischen Machtapparates authentisch sein. Von dieser Basis aus nutzt Regisseur Roger Donaldson die Möglichkeiten des Films, um seine Hauptfiguren über ihr wirkliches Selbst zu überhöhen. "Wenn morgen noch die Sonne aufgeht, dann nur wegen ein paar tapferer Männer", sagt der Berater des Präsidenten an einer Stelle zu seiner Frau. Umgeben von kriegstreibenden Generälen, die auf ein hartes militärisches Vorgehen drängen, bewahren die drei Tapferen ihre Mischung aus Besonnenheit und Stärke. So interpretiert Thirteen Days sie alle und insbesondere John F. Kennedy als die idealen Staatsmänner. Am Ende fängt der Film die drei Schatten seiner Hauptfiguren ein, wie sie das Bild verlassen. Ein schönes Bild für Ikonen.

Stefan Dabrock

USA 2000. R: Roger Donaldson. B: David Self. K: Andrzej Bartkowiak. D: Kevin Costner, Bruce Greenwood, Steven Culp.