The Music Never Stopped In the loop Hippie-Mucke als Therapie gegen das Vergessen Im Streit hat Gabriel Sawyer als Junger Mann in den 60ern sein Elternhaus verlassen. 20 Jahre später finden seine Eltern ihn in einer Klinik wieder, gezeichnet von einer Operation, bei der einige Hirntumore entfernt wurden und die Gabriels Persönlichkeit nachhaltig verändert hat. Er kann sich an fast nichts mehr erinnern und reagiert kaum noch auf Ansprache. Die Musiktherapeutin Dianne Daley findet Zugang zu Gabriels verschlossener Welt, indem sie ihm Platten vorspielt. Und das Wunder geschieht: Sobald er Musik aus den 60ern und 70ern hört, blüht Gabriel auf, ist kommunikationsfähig, witzig und sogar fähig, sich in die freundliche Kantinenhilfe seiner Klinik zu verlieben. Allerdings war die Musik, auf die Gabriel anspricht, damals der Grund, warum er sich mit seinem Vater Henry überwarf. Vater Henry wiederum überwindet nach kurzem Zögern seine Abneigung gegen die Hippiemucke, lernt wie ein braver Schuljunge alles über The Grateful Dead und besucht ein "Dead"-Konzert gemeinsam mit Gabriel, was zur endgültigen Aussöhnung und Auflösung des problematischen Vater-Sohn-Verhältnisses führt. Mit viel Musik und noch mehr Emotionen hat Regisseur Kohlberg sein Debut sehr konventionell und absehbar inszeniert. Lou Taylor Pucci (The Chumscrubber) stößt als Gabriel handwerklich deutlich an seine schauspielerischen Grenzen, und Julia Ormond spielt die freundliche Musiktherapeutin genau so, wie wir uns freundliche Musiktherapeutinnen schon immer vorgestellt haben. Schön anzusehen in dieser recht einfallslos inszenierten sentimentalen Klinikstudie (die auf ein Essay von Oliver Sacks zurückgeht) ist vor allem J.K. Simmons als Vater Henry, der seit June die Rolle des freundlichen Patriarchen scheinbar im Schlaf beherrscht. Thomas Friedrich USA 2011 R: Jim Kohlberg B: Gwyn Lurie, Gary Marks K: Stephen Kazmierski D: J.K. Simmons, Cara Seymour, Lou Taylor Pucci
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