SURROGATES - MEIN ZWEITES ICH

In der Ödnis

Bruce Willis spielt wie sein eigener Avatar Surrogates ist ein hochgelobter Comic, der ein altes SF-Thema grafisch überzeugend aufmöbelte, die Idee vom Ersatzleben nämlich. Während wir zu Hause bequem im Sessel liegen, treibt sich unser Avatar draußen herum und erlebt Abenteuer, die wir abends downloaden oder in Echtzeit miterleben können. So unlogisch es dort präsentiert ist: Seit Camerons Avatar weiß jeder, was gemeint ist.

In Surrogates werden Avatare auf offener Straße ermordet. Und Bruce Willis, selbst als Avatar-Cop unterwegs, soll das aufklären. Dahinter steckt, natürlich, eine große Verschwörung, deren Ziel es ist, die Menschen wieder zum Selberleben zu überreden.

Willis scheint von dem Plot ebenso gelangweilt zu sein wie der Zuschauer. In mäßiger Optik und mit fast keinen Überraschungen schleppt sich der Film durch eine Handlung, die an mehreren Stellen beschnitten worden sein muss, so unverständlich ist sie.

Das böse Ende des Comics (den wir hier schon gelobt haben) hat der Film eingesoftet. Aber das spielt eigentlich auch schon keine Rolle mehr. In Surrogates schickt man besser seinen Avatar.

Thomas Friedrich

Surrogates. USA 2009 R: Jonathan Mostow B: Michael Ferris, John D. Brancato D: Bruce Willis, Radha Mitchell, James Francis Ginty, James Cromwell, Ving Rhames