STATE OF PLAY Die innere Sicherheit Ein Loblied auf die alten Medien Cal McAffrey (Russell Crowe) ist ein Reporter der ganz alten Schule, mit Stift und Papier und moralischer Integrität hinter dem berufsbedingten Zynismus. Der Kongressabgeordnete Stephen Collins (Ben Affleck), ein alter Studienfreund Cals, bricht vor den TV-Kameras in Tränen aus, als er den plötzlichen Unfalltod einer Mitarbeiterin verkündet. Ein gefundenes Fressen für die Boulevard-Presse, die dem Politiker nicht zu Unrecht eine außereheliche Affäre anhängt. Der Skandal ereignet sich ausgerechnet an dem Tag, an dem Collins eine Anhörung leiten soll, die die dubiosen Machenschaften eines privaten Security-Unternehmens untersuchen will. "PointCorp" fährt mit seinem Söldnerheer - ähnlich wie das realexistierende Unternehmen "Blackwater" - im Krieg gegen den Terror Millionengewinne ein und soll nun auch wesentliche Teile der inneren Sicherheit übernehmen. Natürlich wittert Cal hinter dem vermeintlichen Unfall ein politisches Komplott, während seine Verlegerin (Helen Mirren) und die junge Kollegin Della (Rachel McAdams) aus der Online-Redaktion nur am vordergründigen Sexskandal interessiert sind. Mit State of Play entwirft Macdonald ( The Last King of Scotland ) einen klassischen Polit- und Medienthriller, der ein Hohelied auf den investigativen Journalismus singt. Dem übersichtlichen Arsenal der Charaktere, die bis in die Nebenrollen hinein prominent besetzt sind, steht ein verschlungener Plot gegenüber, den die vier Drehbuchautoren etwas zu eng geschnürt und mit einer überfrachteten Schlusswendung ausgestattet haben. Dennoch unterhält der altmodische Journalisten-Thriller dank flüssiger Inszenierung und professionellem Darstellerpersonal recht ordentlich und ist mit dem melancholischen Abgesang auf das krisengeschüttelte amerikanische Zeitungswesen nah dran an der politischen Gegenwart. Martin Schwickert USA 2009 R: Kevin Macdonald B: Matthew Michael Carnahan, Tony Gilroy, Billy Ray K: Rodrigo Prieto D: Russell Crowe, Ben Affleck, Rachel McAdams
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