»STARKEY«

Alte Kader

Ein Polit-Actionkrimi im neuen Irland

Der Film spielt 1999 in einem angeblich unabhängigen Irland. Sein Antiheld heißt Dan Starkey, ist mitte dreißig und Verfasser einer wöchentlich erscheinenden Satire-Kolumne in der Belfaster Abendzeitung. Starkey ist betont unpolitisch, alkoholkrank und ein wortgewandter Zyniker. Angesichts seiner Eheprobleme stürzt er sich betrunken in eine Affäre mit Margaret, einer jungen Kunststudentin. Als er eines nachts das Liebesnest verläßt, um etwas zu essen zu holen, findet er sie bei seiner Rückkehr erschossen vor. Sie stirbt in seinen Armen, und ihre letzten Worte sind für Starkey die einzigen Orientierungspunkte in den sich nunmehr überschlagenden Ereignissen.

Indem der Zuschauer Starkey folgt, gerät er von einer Outsider- in eine Liebesgeschichte und schließlich in einen Kriminalfall, der sich im Finish dann als brisanter Politthriller entpuppt. Und das angeblich "neue" unabhängige Nordirland erweist sich als Fassade, hinter der die alten Kader die Fäden ziehen, um die alten Interessen durchzusetzen. So ist Starkey ein unterhaltsames Stück Actionkino

Kalle Somnitz