STAR WARS II - ANGRIFF DER KLONKRIEGER


Hauen & Stechen

Wie gehabt: Dumme Dialoge vor guter Kulisse

Ein Star Wars-Film - das ist nun nicht bloß ein cineastisches Ereignis, das ist vor allem ein wirtschaftlicher Bilanzposten. Der Hype um das neue Epos Angriff der Klonkrieger begann deshalb bereits Ende des vergangenen Jahres und verzahnt die Marketing-Aktivitäten in einer weltweit einzigartigen Aktion: Der Film startet nämlich in allen Ländern am selben Wochenende.
Die Freude auf den chronologisch zweiten Teil der Weltraum-Saga wird leider durch eine unausgegorene Story zunichte gemacht. Zehn Jahre nach der letzten großen Krise erschüttert eine Separatisten-Bewegung die galaktische Republik. Obi-Wan (Ewan McGregor) und der inzwischen 19-jährige Anakin (Hayden Christensen) erhalten den Auftrag, Senatorin Padme (Natalie Portman) zu beschützen.
Um die völlige Sicherheit zu garantieren, begleitet Anakin die einstige Prinzessin auf ihren Heimatplaneten Naiboo. Obi-Wan stellt in der Zwischenzeit Nachforschungen über ein mißglücktes Attentat an der Politikerin an und kommt einer geheimen Klon-Armee sowie einem dunklen Kopfgeldjäger auf die Spur. Über ihn gerät der Jedi an die Hintermänner der Separatisten: den zur dunklen Macht übergetretenen Jedi Graf Dooku (Christopher Lee) und sein Gefolge.
Währenddessen läuft bei Anakin alles schief. Er verliebt sich in Padme und lässt - trotz Jedi-Schwur - seinen Gefühlen freien Lauf. Außerdem befallen ihn des Nachts Albträume, in denen er seine Mutter leiden sieht. Dem befohlenen Auftrag zum Trotz verlässt der aufbrausende Junior-Jedi den Planeten mit der hübschen Padme im Schlepptau und sucht seine Mutter.
Nimmt man noch zwei kleinere Kampf-Einlagen hinzu, hat man hier die erste zähe Stunde des 140 Minuten andauernden Werkes geschafft. George Lukas und Co-Autor Jonathan Hales bringen es nicht fertig, Spannung aufzubauen. Die dahin plätschernde Love Story ist so fad wie uninspiriert. Hölzerne Dialoge vor fantastischen Kulissen - manchmal wünscht man sich vor lauter Peinlichkeit einen Tonausfall.
Im zweiten Teil des Filmes geraten die leisen dann zugunsten der knalligen Töne in den Hintergrund. Über eine Stunde liefern sich Gut und Böse Gefechte, in unterschiedlichen Konstellationen und vor variierender Kulisse. Mal ist es eine dem Kolosseum nachempfundene Kampfarena, dann ein riesiges Schlachtfeld und später eine geräumige Höhle.
Der Lob gebührt einmal mehr den Ausstattern, deren kreative Einfälle und witzige Figuren den Film am Leben erhalten. Dank einer Special-Effects-Dauerberieselung in den letzten Jahren verblüffen die Gimmicks zwar nicht mehr so richtig, verschaffen dem Angriff der Klonkrieger jedoch den dringend benötigten Respekt, der im Zuge der banalen Story verloren geht.
Regisseur George Lucas kann man immerhin für die Werbe-Kampagne beglückwünschen: Viel Hype um nichts.

Ulf Lippitz
Star Wars II - Attack of the Clones. USA 2002, R: George Lucas, B: George Lucas, Jonathan Hales K: David Tattersall D: Ewan McGregor, Hayden Christensen, Natalie Portman, Samuel L. Jackson, Christopher Lee