Sparkle

Dream Girls

Whitney Houston bemuttert in ihrem letzten Film drei Halb-Stars

Es ist 1968 und ganz Detroit ist verrückt nach dieser neuen Motown-Musik. Auch die drei Töchter der alleinerziehenden Emma (Whitney Houston) wollen auf dem Weg der Musik dem tristen Alltag entkommen, in dem es zwar schon einen Farbfernseher gibt, aber nur, wenn sie regelmäßig an Bibelstunden teilnehmen. Da reizen die brodelnden Clubs, die paillettierten Bühnenoutfits und das große Geld schon mehr. Schnell werden die drei der heißeste Act der Stadt, und noch schneller kriegen sie Probleme mit ihren Rollenklischees als sexy, clever und talentiert.

Die eine überwirft sich mit der Mutter, verlässt einen armen Verehrer, gerät an einen fiesen Reichen und kriegt von ihm Drogen und Prügel. Die andere schreibt im Hintergrund die Songs und kriegt den ganzen Krach mit der verhärmten Mutter ab, weil sie zu nett ist und sich nicht durchsetzen kann. Sogar ihren Freund, den Manager der Band lässt sie laufen, weil sie noch ein bisschen Tochter bleiben will. Aber nur die Intellektuelle, die sich den ersten Afro der Stadt schneiden lässt, macht die Mutter glücklich, weil sie das Musicbizz verlässt.

Erster Schluss: Whitney Houston singt ihren letzten Song. Am Boden ihrer Träume, ihren Töchtern möge es besser als ihr ergehen, aber dann doch vom Gospel weggetragen auf den Flügeln des Gesangs. Gottes Auge ruht auf jedem Spatzen, singt sie. Und für einen Augenblick wird aus Sparkle dann doch so etwas wie ein Vermächtnis. Eine im Film und im Leben zerbrochene Frau schwingt sich noch einmal auf zu einem großen Moment.

Zweiter Schluss: American Idol-Siegerin Jordin Sparks (die heißt wirklich so zum Titel passend) kriegt nach dem Ende ihrer Girl-Group endlich ihre Solo-Chance.

Dritter Schluss, nicht im Kino: Der ganze Film ist ein Remake des gleichnamigen Films aus den 70ern. Der spielte damals in den 50ern und hatte Irene Cara als Titel-Heldin. Die schaffte es dann als singende Schauspielerin immerhin bis zu Fame. Jordin Sparks hat da noch einen weiten Weg vor sich.

Die Musiknummern, vor allem mit der tragischen Tochter Carmen Ejogo, sind hinreißend. Aber leider zu wenige.

Wing

USA 2012. R: Salim Akil B: Mara Brock Akil K: Anastas N. Michos D: Jordin Sparks, Carmen Ejogo, Tika Sumpter, Whitney Houston, Mike Epps