SLITHER
Critters in grün Würmer aus dem Weltall
Wenn ein Bild mehr sagt als tausend Worte, dann kann ein Filmplakat manchmal eine Stimmung besser transportieren als der Film. Im Falle von Slither legt das Poster die Meßlatte hoch: durch eine geöffnete Tür sehen wir ein Badezimmer und das schlanke Bein der Frau, die sich offensichtlich gerade im warmen Wasser entspannt. Außerhalb ihres Blickwinkels sind Dutzende gurkengroße, ekelerregende Würmer, von denen es der erste gerade über den Wannenrand geschafft hat.
Die Szene wird im Film in abgeänderter Version vorkommen, bis dahin passiert jedoch erst einmal eine ganze Menge: Eine außerirdische Lebensform landet in einer Kleinstadt und macht sich im Körper von Grant (Michael Rooker) heimisch. Durch seinen neuen, parasitären Gast, fängt Grant an zu mutieren, und ehe der erste Akt des Films zu Ende ist, hat er eine frappierende Ähnlichkeit mit Jabba the Hut, frisst Hunde, Kühe und und macht dem lokalen Sheriff (Nathan Finion) das Leben schwer.
James Gunn, (Regisseur diverser Troma-Filme und Drehbuchautor des erfolgreichen 2004er Remakes von Romeros Dawn of the Dead) hat sichtlichen Spaß an dem blutigen Chaos, das er 95 Minuten lang auf Kleinstadt-Amerika loslassen darf. Dieser Enthusiasmus schlägt sich durch im einen oder anderen Lacher nieder.
Während der komödiantische Teil (schrullige Dorfbewohner, versoffener Bürgermeister und eine komplett inkompetente Polizeitruppe) gut funktioniert, leidet der Horror-Teil beträchtlich. Die Schleimwürmer, immerhin, sind recht gruselig geraten, während das Grant-Monster am Anfang und die Zombies am Ende eher in die Schublade der zurecht abgelegten Klischees gehören.
Karsten Kastelan
USA 2006 R&B: James Gunn. K: Gregory Middleton. D: Nathan Fillion, Elizabeth Banks, Michael Rooker
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