Am Ende steht ein gläserner Eimer auf dem Tisch. Darin schwabbeln 12 Pfund tierisches Fett. Daneben ein aufgeschütteter Zuckerberg von 15 Kilo. 30 Tage lang hat sich der US-Filmemacher Morgan Spurlock ausschließlich von McDonalds-Kost ernährt. Dort auf dem Tisch sieht man, wie viel Fett und Zucker er in diesem Monat mit Big Mäcs, Freedom Fries, Supersize-Colas und Milchshakes seinem Körper eingeflößt hat.
Spurlock hat seinen masochistischen Selbstversuch in der Filmsatire Super Size Me sorgfältig dokumentiert. Zu Beginn des Experiments attestieren die Mediziner ihm einen perfekten Gesundheitszustand. Aber schon nach 20 Tagen versucht der Arzt ihn vehement zum Abbruch zu bewegen: katastrophale Leber- und Collesterinwerte und akute Herzinfarktgefahr. "Kennen Sie diesen Film mit Nicholas Cage?" fragt der Arzt. Er meint Leaving Las Vegas, in dem sich Cage dekorativ zu Tode säuft. In einer ähnlichen Verfassung befände sich auch der Körper seines Patienten. Spurlock macht weiter und hat am Ende des Monats 25 Pfund zugenommen, mit massiven Kopfschmerzen, Depressionen und einer schwindenden Libido zu kämpfen gehabt.
Dass Fast Food ungesund ist weiß jeder. Sogar in den USA, wo die Konzerne sogar einen Großteil der Schulkantinen mit ihren Fertiggerichten beliefern. Aber Spurlock verdichtet im Stil von Bowling for Columbine die Fakten um die amerikanische Fast-Food-Fettsucht zu einem satirischen Pamphlet, das die Marktinteressen der Konzerne ebenso beleuchtet wie den Gesundheitsfatalismus der Konsumenten.
"Heavy Users" nennt McDonalds intern seine fettsüchtigen Stammkunden. Ihre Sicht kommt leider in dieser Dokumentation zu kurz, weil Spurlock zu sehr mit seinem narzisstischen Selbstversuch beschäftigt ist. Trotzdem: Super Size Me ist eine eindrückliche und unterhaltsame Studie über den "american way to eat", der sich durch aggressive Franchise-Politik zunehmend zum Problem entwickelt. Jeden Tag essen 46 Millionen Menschen weltweit in den 30.000 McDonalds-Filialen.