FÜR IMMER SHREK

Alter Ego

Und täglich grüßt der Oger...

Es geht um die Mühen der Ebenen: Shrek ist glücklich verheiratet, hat drei putzige Oger-Kinder, eine ihn liebende Frau, Freunde, und ist nebenbei die Touristenattraktion im Land FarFarAway.

Das alles, im Märchen so arglos als "und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage" beschrieben, geht dem ehemaligen Ekel-Oger schwer auf die Nerven. Er will sein Leben nicht zwischen Kinderpupsen und Windelwechseln fristen, er will nicht nett sein.

Als ihm der Fiesling Rumpelstilsken einen Kontrakt anbietet, wonach Shrek für einen Tag wieder ganz der Alte sein darf, ekelig, gefürchtet (und vor allem Single!), schlägt er ein. Danach sind FarFarAway, seine Frau, seine Kinder einfach verschwunden, Shrek wacht in einer Parallelwelt auf, in der Rumpelstilsken als fieser Diktator das Märchenland beherrscht und alle Oger in den Untergrund zwang. Shrek schließt sich dem Widerstand an und kämpft fortan dafür, wieder der ganz alte Alte sein zu dürfen.

Mit enormem Tempo stürzt sich der Film in seine Geschichte, verwendet dabei weniger Filmzitate als seine Vorgänger und lebt augenzwinkernd davon, dass man das Shrek-Universum eben kennt. Wird der freche Esel wieder seine Drachenlady finden? Warum ist der gestiefelte Kater plötzlich so fett? Und wer hat eigentlich den Gingerbread Man aufgegessen?

Perfekt animiert, ist das nichts für Kinder, zumal hier, soweit das in einem Animationsfilm möglich ist, wirklich Figuren sterben und der Film manchmal wirklich gruselig ist. Als schriller Spaß ist der vierte Shrek-Film eine würdige Fortsetzung einer Märchenwelt, die immer schon ein bisschen durchgeknallt war.

Es ist nichts geklaut, aber dass die Drehbuchautoren die Märchenwelt der Comic-Reihe Fables kannten, darf angenommen werden, was ja kein Einwand ist. Für immer Shrek ist ein durchgehend amüsanter Film, ohne Längen und Ösen, der davon handelt, wie langweilig Alltagsglück sein kann und wie furchtbar es dennoch ist, wenn man es verloren hat.

Victor Lachner

Shrek Forever After. USA 2010 R: Mike Mitchell B: Josh Klausner, Darren Lemke K: Yong Duk Jhun