SHAFT

Just for Fun

John Singelton läßt den legendären schwarzen Helden »Shaft« wieder auferstehen

Schon in den ersten Minuten fühlt man sich Zuhause. Ruhige Schwenks, langsame Schnitte, ausgesucht altmodische überblendeffekte eröffnen die Neuauflage des Blaxploitation-Klassikers mit behaglichem 70er-Flair. Und auch wenn der Afro ab ist und Armani heute die Rollis stiftet - "Shaft is still the man".

John Singletons Team hat sich alle Mühe gegeben, in Mayor Giulianis New York die gute alte Zeit wiederzubeleben. Keine Supercomputer, keine laserpointerbestückten Automatikwaffen; Frauen müssen beschützt, Freunde unterstützt, Unrecht muß gerächt werden, und die Gullis qualmen dazu. Dass die Story ein bißchen verwickelt und löcherig ist, stört nicht weiter. Weniger erträglich ist das offensichtliche NRA-Sponsoring, und was der Film des ehemaligen Sozialfilmers Singleton zur Lynchjustiz anzumerken hat, vergißt man lieber ganz schnell. Trotzdem: Busta Rhymes als planloser Sidekick-Rasta ist alleine schon das Eintrittsgeld wert, Christian Bale macht sich wieder mal sehr überzeugend unsympathisch, und Samuel L. Jackson spielt endlich die Rolle, die er sich schon immer gewünscht hat.

Als ihm sein aktueller Erzfeind unerwartet in die Arme läuft, fragt sich Shaft: "Why the hell did he come back? If it was me, I'd never come back." Warum denn nicht? Macht doch Spaß.

Norbert Parzinger

USA 2000. R,B: John Singleton. B: Richard Price. K: Donald E. Thorn. D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams, Christian Bale, Richard Roundtree