Serena Kahlschlag Jennifer Lawrence als Herrenreiterin im Holzcamp Überraschend an diesem von der völlig zu Unrecht hochgelobten Regisseurin Susanne Bier in den Sand gesetzten Schmachtfetzen ist einerseits, wie absolut überraschungsfrei jede Handlungswendung einsetzt. Man möchte wie einst Frieda in den Hanns Dieter Hüsch-Geschichten so manchem Leinwandheroen zurufen "Obacht, wenn du so weiter machst, wirst du die nächsten Filmminuten nicht überleben!", was aber zum Beispiel der arme Vorarbeiter im Holzfällercamp eh nicht hören würde, da gerade mal wieder mächtig laut Synthesizer-Geigen aus den Boxen dröhnen und man sein eigenes Wort nicht versteht. Das Drama spielt sich 1929 ab, in einem Holzfällercamp in Carolina, wo Bradley Cooper als freundlicher Boss seine Männer durch die Wälder schickt und seinen Reichtum aus dem Kahlschlag generiert, mit dem er sich durch die Natur berserkert. Richtig schlimm wird das, als er Jennifer Lawrence beziehungsweise die blonde Sirene Serena heiratet, die zwar viel von Holz versteht, aber wenig von Männern und sich daher sofort den Vorarbeiter zum Feind macht, was der nicht lange überleben wird. Serena selbst aber kann sich an der freigewordenen Stelle im Herzen ihres Gatten nicht lange erfreuen, denn sie erleidet eine Fehlgeburt und wird fortan so richtig zickig, zumal die Konkurrenz, die ortsübliche Camp-Schlampe, ganz offenkundig mit einem Kind des Chefs gesegnet wurde, auf das Serenas Augen mit zunehmendem Irrsinn gerichtet sind. Mit dekorativem Aufwand, schöner Landschaft und scheußlichem Drehbuch verheizt dieser verfilmte Zeitungsroman seine Stars, die in Silver Linings so wunderbar harmonierten und sich damals vorgenommen hatten, mal wieder einen Film zusammen machen zu wollen. Die Legende geht, dass Cooper das Drehbuch an Jennifer Lawrence schickte und diese begeistert zustimmte. Mrs. Lawrence kann fast alles, was man fürs Filmgeschäft können muss. Drehbuchlesen gehört nicht dazu. Thomas Friedrich USA 2014 R: Susanne Bier B: Christopher Kyle K: Morten Soborg D: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Rhys Ifans, Ana Ularu. 109 Min.
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