SEELEN Your Eyes only Andrew Niccol dreht einen Science Fiction Film für Mädchen Manchmal haben die Guten einen starren Blick und die Bösen eine schöne Seele. Jedenfalls in der nahen Zukunft von Stephenie Meyer, die mit "The Host" ihren bisher einzigen Roman ausserhalb der Twilight-Serie schrieb. Verliebte Vampire kommen trotzdem vor. Nur diesmal kommen sie aus dem Weltall und sickern als Seelen außergewöhnlich hübsch anzusehen in die Menschen als Wirtskörper ein. Dort verdrängen sie dann die absurden, widersprüchlichen und gewalttätigen Menschenpersönlichkeiten und führen ein friedliches, steriles Leben in weißen Anzügen und mit starren Augen. Es gibt nur noch ein paar echte Menschen wie Melanie Stryder, die von der Alien-Polizei gleich zu Beginn gefangen und mit der Seele "Wanderer", später kurz "Wanda" besiedelt wird. Allerdings bleibt Melanie im Inneren aktiv und Schauspielerin Saoirse Ronan kriegt zu Kontaktlinsen auch noch ein leicht verhalltes Voice Over, damit sich Köperbesetzer und Eingeborene miteinander streiten können. Weil sie das in den unpassendsten Augenblicken tun, etwa wenn Wanda einen netten Jungen küssen will, Melanie aber lieber einen anderen, wird die romantische Zerrissenheit oft unfreiwillig komisch. Dabei hat die Grundkonstellation viel Schönes, und Andrew Niccol, Regisseur von Gattaca und Drehbuchautor der Truman Show, war auch die richtige Wahl für die künstliche Welt der harmonischen Invasoren. Überaus freundlich unterdrücken die Aliens das Humangewusel, und in den besten Augenblicken wirken die Freiheitskämpfer dagegen wie seelenlose Schläger. Aber alle fantastischen Konflikte verschwinden hinter der Mädchen-Qual, sich Herz und Kopf mit der besten Freundin teilen zu müssen. Und der Jungs-Qual, sich einfach nicht vorstellen zu können, wie diese Wattebäuschchen von Seelen je auch nur bei uns landen konnten. Wing The Host. USA 2012. R + B: Andrew Niccol K: Roberto Schaefer D: Saoirse Ronan, Diane Kruger, Max Irons, William Hurt, Jake Abel
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