SAW III

Hinter sich aufräumen

Der Jigsaw-Killer hat einen Tumor und eine Geschichte

Die Jagd nimmt kein Ende. Nachdem der krebskranke Serienkiller John Cramer (Tobin Bell) in Saw II mit Mühe und Not der Polizei entkommen konnte, kehrt er mit seiner hinterhältigen Assistentin Amanda (Shawnee Smith) ein weiteres Mal auf die Leinwand zurück. Geändert hat sich wenig, außer dass die beiden Sadisten im dritten Teil vollkommen offensichtlich und nicht mehr verdeckt als mörderisches Duo auftreten. Wieder treiben sie ihre perfiden Spiele auf Leben und Tod auf die Spitze, und wieder fließt dabei viel Blut. So konfrontiert das Mörderpärchen diesmal den vergeltungssüchtigen Familienvater Jeff (Angus Macfadyen) mit jenen Menschen, die angeblich seinen Sohn auf dem Gewissen haben. Jeff hat nun die Wahl, ob sie weiterleben dürfen oder qualvoll sterben müssen. Unterdessen entledigt sich der Puzzlemörder quasi im Vorübergehen noch einiger bekannter Akteure aus den Vorgängerfilmen.
Damit das alles nicht bloß nach einer Aneinanderreihung sinnloser Gewaltexzesse ausschaut, wird die Beziehung von John und Amanda durchleuchtet. Während die beiden eine Ärztin kidnappen, die den todkranken Serienkiller am Leben erhalten soll, wird in Rückblenden erklärt, wie sie ihre vergangenen Gräueltaten vorbereitet haben. So mancher finstere Tatort dürfte dem Zuschauer aus den vorangegangenen Filmen bekannt vorkommen.
Nach dem Psychoschock aus dem ersten Teil und dem Psychogramm eines Serienkillers aus der Fortsetzung folgt nun also eine Art Beziehungsanalyse. In seinen sadistischen Methoden legt der dritte Teil ordentlich eine Schippe drauf. Es gibt noch tödlichere Metallkonstruktionen, noch mehr Qualen und noch mehr krachende Knochen.
Das wirkt streckenweise etwas überfrachtet, dennoch rundet der dritte Kinoauftritt die Serie ordentlich ab. Das heißt natürlich nicht, dass sie damit endgültig abgeschlossen wäre. Schließlich kommen Psychopathen im Kino gerne wieder zurück. Und bislang hat gerade der Puzzlemörder trotz seines Gehirntumors ungeheure Zähigkeit unter Beweis gestellt.
Saw III hat nicht die überraschenden Momente seiner Vorgänger und erscheint thematisch etwas ausgereizt, bietet aber erneut schockierenden Horror und einige recht unappetitliche Bilder. Das ist nicht jedermanns Geschmack, den Fan wird es erfreuen.

Oliver Zimmermann

USA 2006 R: Darren Lynn Bousman B: James Wan, Leigh WhannellK: David A. Armstrong D: Tobin Bell, Shawnee Smith, Angus Macfadyen, 107 Min.