SAME SAME BUT DIFFERENT Lieben lernen Kultur-Clash und HIV: Eine Beziehung unter Belastung Die Hiobsbotschaft kommt per Skype. "See you in next life" sagt Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk) zum Abschied, bevor ihr Bild auf dem Monitor verschwindet. Die junge Kambodschanerin hat ihrem deutschen Lover Ben (David Kross) gerade eröffnet, dass sie HIV-positiv ist. Die beiden haben sich in einem Club in Phnom Penh kennen gelernt. Nach der ersten Nacht hat Sreykeo diskret ihr Honorar eingefordert, aber aus dem erkauften One-Night-Stand wurde während Bens Südostasien-Urlaub eine echte Liebesbeziehung. Nachdem Ben in Hamburg von ihrer Infektion erfahren hat und selbst negativ getestet wird, fährt er zurück nach Kambodscha, um Sreykeo zu helfen. Mit Geld und Geduld gelingt es ihm, dort die besten Medikamente aufzutreiben. Aber Sreykeo will mehr als seine freundschaftliche Hilfe. Sie möchte heiraten. "Dafür bin ich noch zu jung" sagt Ben und in diesem Satz spiegelt sich die ganze große kulturelle Kluft zwischen den beiden Liebenden. Ben pendelt mehrfach zwischen Deutschland und Kambodscha hin und her und wächst nur langsam in die Verantwortung hinein, die diese Liebe mit sich bringt. Nach seinem Sozialdrama Knallhart widmet sich Detlev Buck mit Same Same but Different nun den sozialen Härten im globalen Maßstab. Nach der autobiografischen Erzählung von Benjamin Prüfer entwirft Buck die Geschichte einer Liebe, die gegen ihre Unmöglichkeit kämpft. Vollkommen unsentimental erzählt der Film vom amourösen Culture-Clash zwischen dem Hamburger Mittelschichtzögling und der kambodschanischen Prostituierten. Die materiellen Unterschiede überlagern und durchdringen immer wieder die emotionalen Klärungsprozesse. Ben ist alles andere als ein romantischer Held. So selbstverständlich wie er seine finanzielle Hilfe anbietet, so zögerlich geht er mit den eigenen Gefühlen um. Aber gerade die Konfrontation von westlich-jugendlicher Indifferenz mit der plötzlich hereinbrechenden Verantwortung macht die Geschichte interessant. Buck und seine Drehbuchautorin Ruth Toma entwickeln eine überzeugende Ehrlichkeit im Umgang mit ihren Figuren, auch wenn der Film dabei manchmal an narrativer und romantischer Spannkraft verliert. Martin Schwickert D 2009 R: Detlev Buck B: Ruth Toma nach dem Buch von Bejamin Prüfer K: Jana Marsik D: David Kross, Apinya Sakuljaroensuk, Stefan Konarske
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