RONAL DER BARBAR - 3D

Hau den Arnold

Männlein-Witze und animierte Fantasy aus Dänemark

Wunderbar. Endlich traut sich mal jemand, dem Heldenschwengel Conan in die Unterhose zu greifen. Längst haben sich die schwertschwingenden Barbaren im modernen Effekt-Kino totgelaufen, und besonders der neue Conan hat in 3D gezeigt, dass der alte Conan zwar flach aber sowohl heldenhafter als auch selbstironischer war.

Der dänische Animations-Klopper Ronal der Barbar setzt in etwa dort an, wo vor langer Zeit schon einmal Flesh Gordon seinen Spaß über die leere SF-Abenteuerei her holte: Beim Klischee-Kneten zwischen den Beinen der Männer und den Armen der Frauen.

Ronal ist also ein schmächtiger Hansel unter lauter letzten Barbaren, der den Angriff eines bösen Königs nur durch Trottel- statt Heldenhaftigkeit überlebt. Auf dem widerwilligen Weg zur Rettung der verschleppten Dorfgemeinschaft sammelt er eine schräge Truppe aus geilem Barden, frecher Kampfgöre und metrosexuellem Elf, mit der sich ein paar Zoten reißen lassen, die aber auch eine fast normale Reifungs-Queste bestehen kann.

Das führt niveaumäßig nicht wesentlich über eine Schulhofecke in den 80er Jahren hinaus, und animationstechnisch sind manche Computerspiele heute schon weiter. Aber solange Hollywood mittelmäßige Realfilme auf 3D-aufbläst, darf Dänemark gerne mit selbstgemachtem respektlosen Daumenkino dagegenhalten. Auch wenn die Veralberung des Arnold-Genres etwa zur Hälfte schon ermüdend wirkt und die anfangs moderat moderne emanzipatorische Gesinnung gegen Ende ins altbarbarische umschlägt.

Wing

Ronal Barbaren DK 2011. R: Kresten Vestbjerg Andersen, Thorbj›rn Christoffersen, Philip Einstein Lipski B: Thorbj›rn Christoffersen, Melanie Hagopian