Willkommen bei den Rileys Besser als gestern Ein kleines Drama mit großen Schauspielern Doug und Mallory Riley sind ein alt gewordenes Suburbia-Ehepaar. Er hat einen Klempnerladen, sie hütet das schmucke Vorstadthaus. Auf dem Friedhof steht schon ein Grabstein, auf dem ihre Namen und jeweiligen Geburtsdaten eingetragen sind. Es fehlt nur noch das Sterbe-Datum, dann hat sich das Leben der Rileys erledigt. Allerdings steht auf dem Friedhof auch ein anderer Riley-Grabstein, nämlich der ihrer damals 15jährigen Tochter. Und allmählich beginnen wir die Versteinerung der Rileys zu verstehen, das Leben hinter der Maske. James Gandolfini und Melissa Leo spielen dieses Ehepaar, das aus dem Leben gefallen ist, mit präzisen, kleinen Gesten. Ihre Darstellung macht Willkommen bei den Rileys zu einem Ereignis, über die banale Story hinaus. Auf einer Tagung in New Orleans lernt Doug eher zufällig die junge Hure Mallory kennen, die verwahrlost und vereinsamt in einem abrissreifen Haus lebt. Doug beschließt, nicht nach Indianapolis zurückzufahren, sondern Mallorys Leben in Ordnung zu bringen. Und natürlich wird die kleine trotzige Hure als Tochter-Ersatz das Leben der Rileys durcheinanderwirbeln. Jake Scott (der Sohn von Ridley) hat diese jederzeit überschaubare Geschichte in jederzeit brillanten Bildern gefilmt. Vom grobkörnigen Dunkel bis zum überscharfen New Orleans-Sonnenlicht ist jedes Bild eine faszinierende Komposition aus Bewegung und Licht. Gandolfini, Leo und Kristen Stewart (die Bella aus Twillight) agieren wie in einem Kammerspiel, einem Theaterstück, wo das Eingehen auf den Spiel-Partner wichtig ist, und Scott lässt ihnen dabei alle Zeit der Welt. Es gibt kein Happy End und es wird keine Tragödie, es bleibt nur eine kleine Hoffnung, dass demnächst mal wieder alles besser wird. Vielleicht morgen schon. Heute jedenfalls, das weiß Doug Riley, wenn er am Ende wieder in der Einfahrt seines schmucken Vorstadthäuschens steht, heute war es schon entschieden besser als noch gestern. Thomas Friedrich Welcome to the Rileys. USA 2010 R: Jake Scott B: Ken Hixon K: Christopher Soos D: James Gandolfini, Melissa Leo, Kristen Stewart, Ally Sheedy
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