DIE QUEREINSTEIGERINNEN

Pures Glück

Ein deutscher Film wider den Professionalismus

An einem lauen Sommertag kann man schon mal den Chef der Telekom entführen, vor allem wenn er Winter heißt. Sommer - Winter... haha. Das war ein Witz.
So ist Die Quereinsteigerinnen, 80 Minuten lang, und man muss schon ein sehr freundliches und kindliches Gemüt haben, um sich darüber zu amüsieren. Denn: das war die Geschichte. Mehr gibt's nicht. Harald Winter ist Gefangener der Bewegung "Dilettanten mit Kleingarten", hier verkörpert von Katja und Barbara, die ihre alten gelben Telefonzellen wieder haben wollen. Deshalb verstecken sie Herrn Winter in ihrer Gartenlaube, wo der sich alsbald zwischen Eierlikör und wiederholter Lektüre von "Die Schatzinsel" gut einlebt und nicht wieder zurück will. 80 Minuten lang. Dazwischen werden geboten: Dialoge zum Steinerweichen, eine permanent falsch platzierte Kamera und schlechte Beleuchtung, selbst die Gitarren für die Filmmusik sind verstimmt.
Bevor man uns für dumm hält: wir haben schon verstanden, dass das Absicht ist. Wir haben nur nicht gelacht. Oder uns amüsiert. Immerhin: Am Anfang gibt es einen Witz mit einer heißen Suppe und einem Fleck auf der Hose. Da haben wir geschmunzelt. Aber das ging vorbei. Wie dieser Film. Glück gehabt.

Thomas Friedrich

D 2005 R : Rainer Knepperges , Christian Mrasek. B: Rainer Knepperges K: Matthias Rajmann D: Nina Proll, Rainer Knepperges, Claudia Basrawi, Mario Mentrup, Klaus Lemke

Christian Mrasek