Possession - Das Dunkle in Dir Demon in the Box Ein neuer Horrorfilm des Gruselmeisters Ole Bornedal Vorsicht bei Schnäppchen auf Flohmärkten, besonders bei alten Holzkästchen! Ein solches mit allerlei seltsamen Schriftzeichen versehenes kauft Clyde Brenek seiner Tochter Emily. Bald danach beginnt das Mädchen sich recht merkwürdig zu verhalten. So besteht Emily darauf, dass niemand ihre Kästchen öffnet, sticht ihren Vater mit der Gabel in die Hand und vermöbelt einen Klassenkameraden, der ihr kostbares Behältnis stibitzt hat. Spätestens als sich in ihrem Zimmer hunderte Motten tummeln ist sich Clyde sicher, dass da etwas nicht stimmt. Er stellt Nachforschungen an und stößt dabei auf einen jüdischen Volksglauben, in dem von einem Dibbuk, einem bösen Geist, berichtet wird. Dieser sei einst in eine Holzschatulle gebannt worden. Ein erster, spontaner Versuch, den freigesetzten Dämon zu bannen, scheitert kläglich. Clyde sieht ein, dass er professionelle Hilfe finden muss, um seine Tochter zu retten. Mitte der 1990er Jahre erregte Regisseur Ole Bornedal mit dem fiesen Thriller Nightwatch bei Fans und Kritikern Aufsehen und gilt seitdem als Suspense-Profi. Mit Possession - Das Dunkle in Dir begibt er sich nun auf das Gebiet des Exorzismus-Horrorthrillers, einem Genre, das in letzter Zeit eine erstaunliche Renaissance erlebte. Da der moderne Horrorfilm das Geschehen gerne in der Realität verortet, um das Grauen für den Zuschauer realer wirken zu lassen und so den Thrill zu steigern, kommt auch Bornedal nicht umhin, eine Authentifizierungsstrategie anzuwenden. Er nutzt dafür nicht den derzeit sehr trendigen Found Footage-Trick sondern behauptet zu Beginn des Films ganz klassisch, dass das nun Folgende auf wahren Ereignissen beruhe und eine Familie das so erlebt habe. Wäre da nicht die polterige Eröffnungssequenz, in welcher der Dämon mit der Kisten-Vorbesitzerin regelrecht den Boden aufwischt, könnte man den Film zunächst für ein Familiendrama halten. Die Eltern sind geschieden, die Töchter zwischen beiden hin- und hergerissen. Dank dieser gelungenen Exposition baut man rasch eine Beziehung zu den Figuren auf. Doch je dämonischer es wird, desto deutlicher folgt Possession trotz einiger guter Ideen und schön unheimlicher Szenen den üblichen Plotpfaden filmischer Teufelsaustreibungen. Zur Abwechslung ist es hier mal ein jüdischer Dämon und ein Rabbi betätigt sich als Exorzist. Dennoch ist Possession ein durchaus atmosphärischer und nicht unspannender Gruselfilm. Das liegt an der soliden Inszenierung und der gekonnten Kameraarbeit. Der Film kommt ohne allzu viel Blutvergießen und plumpe Schocks aus. Mit Jeffrey Dean Morgen, dem Comedian aus Watchmen, hat der Film außerdem einen in der Rolle des verzweifelten Familienvaters überzeugenden Hauptdarsteller. Olaf Kieser The Possession USA/CDN 2012 R: Ole Bornedal B: Juliet Snowden, Stiles White K: Dan Laustsen D: Jeffrey Dean Morgan, Natasha Calis, Kyra Sedgwick
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