Planes

Viel Blech

Ein luftiger Versuch, einen Erfolg zu wiederholen

Ich bin mehr als ein Sprühflugzeug" - darauf beharrt Dusty Crophopper, während er mit seinem Vater Tag für Tag in moderater Geschwindigkeit hin- und herfliegt, um Düngemittel auf den endlosen Feldern des Mittleren Westens zu verteilen. Der junge einmotorige Flieger will sich nicht abfinden mit seiner monotonen Existenz und träumt davon, als Rennflugzeug um die ganze Welt zu brausen.

Nichts leichter als das. Schließlich befinden wir uns in einem Disney-Film, in denen Prinzessinnen mit Traummännern versorgt werden und Wünsche von ambitionierten Außenseitern stets in Erfüllung gehen. Also qualifiziert sich Dusty für das Rennen "Wings Around the Globe", wo sich eine illustre Schar von Kleinflugzeugen zur Rallye versammelt. Fehlendes Motorvolumen macht Dusty durch versierte Tiefflugkünste wett und beweist sich während des Rennens als Kumpeltyp. Auch ein Trauma wurde dem Flugzeug angedichtet, das seine Höhenangst im Finale bewältigen muss. Planes ist wie Cars nur nicht mit Autos - auf diese einfache Formel lässt sich der Animationsfilm, der von Disney ursprünglich nur für den DVD-Markt konzipiert war, reduzieren. Ohne jegliches subversives Beiwerk wird in diesem müden Abklatsch das Erfolgsrezept des Pixar-Filmes von der Straße in den Luftraum kopiert. Den sprechenden Fliegern fehlt es deutlich an Charme, dafür werden die Ambition und die Gutherzigkeit des Propellerprotagonisten allzu deutlich herausgearbeitet. "Ich will mehr schaffen, als das, wofür man mich gebaut hat", lautet das mit enervierender Penetranz vorgetragene Mantra, das die Fähigkeit des Einzelnen, über seine ursprüngliche Bestimmung hinauszuwachsen beschwört. Ein wenig von diesem Ehrgeiz hätte man auch den Filmemachern gewünscht.

Martin Schwickert

USA 2013 R: Klay Hall B: Jeffrey M. Howard