PLAN B FÜR DIE LIEBE

Zu früh schwanger

J-Lo ist wieder da und pflanzt sich gleich erstmal künstlich fort

Es hätte so schön werden können. Nach ein paar Jahren Kino-Abstinenz kehrt Jennifer Lopez mit einer romantischen Komödie zurück, sieht dabei zum Fressen aus (das ist nicht sexistisch, das ist eine Anspielung) - und ruiniert nicht nur den Ruf ihres Hinterns. Dabei sitzen die Po-Pointen in The Backup-Plan (Originaltitel) noch am besten.

Zoe, eine gesellschaftlich gesettelte Enddreißigerin, will nicht länger auf den Mann fürs Leben warten und organisiert das Kinderkriegen lieber selbst.

Herzallerliebst reckt sie die Beine in der Samenbank in die Luft und witzelt über die biologische Uhr, die sie als echten Wecker ticken hört. "Bleiben sie 30 Minuten so, dann sind sie schwanger", sagt der Inseminations-Techniker.

Zwei Szenen später rennt die selbstgemachte Mutter schon beim Streit ums Taxi in ihren Märchenprinzen und jeder weiß, wie das weiter- und ausgeht. Der Kerl verliebt sich, die Frau ziert sich, beide kriegen sich. Natürlich über ein paar Hindernisse hinweg, von denen das halbwegs nachvollziehbarste noch ist, dass sie schon vor dem ersten Kuss schwanger ist.

Als weniger gelungene komödiantische Bremse dient ein behinderter Hund, der mit einem lustigen Wägelchen anstelle der Hinterbeine durch den Film rollt und den Schwangerschaftstest erst frisst und dann auskotzt, als die Story dringend einen Kick braucht.

Solche unappetitlichen Passagen, vom Bauchplatscher in die Gulaschsuppe bis zum heisshungrigen Wegschlürfen des Wassergeburtspools einer Freundin (oder war es doch andersherum?) folgen dem neuen despektierlichen Standard der romantischen Komödie.

Ohne Cervix-Schleim und unpassend platzende Fruchtblase geht ja keine Verbandelungs-Belustigung mehr.

Wing

The Backup-Plan. USA 2009. R: Alan Poul B: Kate Angelo K: Xavier Pérez Grovet D: Jennifer Lopez, Alex O'Loughlin, Michaela Watkins, Eric Christian Olsen, Anthony Anderson