PITCH BLACK - PLANET DER FINSTERNIS

Licht und Schatten

Allerlei Grauen für ziemlich wenig Geld

Wir haben keine Ahnung, wie das geht: intergalaktischen FX-Horror für schlappe 23 Millionen Dollar drehen. David Twohy aber hat's geschafft; wenn er nur noch eine halbe Mio. für den Feinschliff am Drehbuch draufgelegt hätte, wäre Pitch Black beinahe eine Meisterwerk. So ist's ein beeindruckendes B-Picture mit ein paar faustgrossen Löchern.

Solche reisst am Anfang ein Kometenschweif in ein Langstrecken-Raumschiff. Dessen Kapitän und ein paar Passagiere sterben gleich in ihren Tiefschlaf-Reisekammern, die anderen will die knapp entkommende Aushilfspilotin am liebsten mitsamt dem Transport-Container absprengen, um wenigstens das Kommando-Modul heil notlanden zu können. Ein Offizierskollege hält sie heldenmütig vom rücksichtslosen Überlebenwollen ab, nur um selbst beim Absturz auf einem zufällig in der Nähe herumfliegenden Planeten draufzugehen.

Es folgt eine Gilligans Insel-Episode: Unter den wenigen Gestrandeten ist ein versoffener Brite, ein flüchtiger Schwerverbrecher, ein drogensüchtiger Kopfgeldjäger, ein religiöser Sektierer mit jugendlichen Schülern, ein Angsthase, eine Kämpferin ... und alle machen sich gegenseitig das Überleben schwer. Dazu kommt die feindliche Umwelt: erst ewige Hitze von drei Sonnen über einer Wüstenwelt, dann heisshungrige, lichtscheue Monster in Höhlen und Spalten. Die haben schon eine frühere menschliche Landegruppe verspeist, die warten nur auf eine immer wiederkehrende totale Sonnenfinsternis, um sich auf die Neuankömmlinge zu stürzen. Düstere Aussichten.

Man darf nur nicht allzu genau über die Logik nachdenken: Was fressen die Aliens tagsüber? Wie funktioniert der zyklische Blackout? Warum gibt es keine Kühlschrank-Beleuchtung, wenn doch sonst fast jeder Story-Teil irgendwoher geklaut wurde?

Aber alles geht, wenn auch für die wenigsten, gut aus. Es ist spannend, viele Bild-Ideen packen ... und ich bin sicher: irgendwo im Dunkel eines Produzenten-Tresors wartet ein Directors Cut darauf, freigelassen zu werden. Evtl. als Double-Feature mit Wait until Dark ?

WING

USA/Aus 2000. R: David N. Twohy. D: Radha Mitchell, Cole Hauser, Vin Diesel. 108 Min