PERCY JACKSON - DIEBE IM OLYMP Hydra in Nashville Ein Harry Potter-Klon macht sich auf den Weg, seine Bestimmung zu entdecken Dass einer Mathelehrerin die Nerven durchgehen, kann schon mal vorkommen. Aber dass sie sich in eine leibhaftige Furie verwandelt, die durch den Raum zischt und dem Schüler den Garaus machen will, ist dann doch eine etwas krasse Form des pädagogischen Burn-Outs - und ein furioser Auftakt für eine Fantasy-Geschichte, die ihre jugendliche Zielgruppe vor der Haustür abholen will. Nach der Adaption des letzten Harry-Potter-Bandes, der, kunstvoll auf die Länge von zwei Filmen gestreckt, innerhalb der nächsten beiden Jahre ins Kino kommt, macht sich Hollywood nun auf die Suche nach einem neuen Goldesel. Rick Riordans fünfbändige Jugendbuchreihe Percy Jackson ist auf fast schon schamlose Weise als Folgelektüre von Joanne K. Rowlings Hyper-Bestseller angelegt. Nur dass es hier nicht um einen Zauberlehrling, sondern um einen Halbgott geht. Nach dem vereitelten Mordanschlag durch die Mathelehrerin erfährt der junge Percy Jackson (Logan Lerman), dass er der uneheliche Sohn des griechischen Meeresgottes Poseidon ist und beschuldigt wird, den Blitz des Zeus gestohlen zu haben. In solchen Angelegenheiten versteht man im Olymp keinen Spaß, und so braut sich am Himmel ein menschheitszerstörendes Gewitter zusammen. Percy wird erst einmal in das gut gesicherte Camp für Halbgötter verfrachtet, wo er lernt mit seinen übermenschlichen Fähigkeiten umzugehen. Hier wartet nicht nur Pierce Brosnan als vierbeiniger Zentaur und Schuldirektor auf ihn, sondern auch die schöne Athene-Tochter Annabeth (Alexandra Daddario), die sich als versierte Schwertkämpferin und Bogenschützin erweist. Gemeinsam mit dem geißbeinigen Satyr Grover (Brandon T. Jackson) machen die beiden sich auf zum Olymp, um die zornigen Götter von Percys Unschuld zu überzeugen. Chris Columbus, der auch die ersten beiden Harry-Potter-Filme gedreht hat, inszeniert die Geschichte als Abenteuerreise durch die griechische Mythologie. Stationsweise arbeiten sich die jugendlichen Helden auf einer Reise kreuz und quer durch die USA zum Olymp vor. Romanautor Riordan hat seine mythologische Nachhilfestunde fest mit der amerikanischen Topografie verschnürt. Der Olymp befindet sich im 600. Stock des Empire State Buildings und der Eingang zur Unterwelt folgerichtig in Hollywood. In Las Vegas werden die Reisenden mit drogenähnlichen Substanzen im Lotus-Palast festgehalten, in Nashville wartet die Hydra und in den Südstaaten Uma Thurman als Medusa mit versteinernden Blicken. Auch wenn der Film als Rummelplatzversion griechischer Mythen halbwegs unterhaltsam über die Leinwand saust, eine wirkliche Geschichte mit interessanten Charakteren und einem Plot, der einen gewissen erzählerischen Sog entwickelt, ist genauso wenig auszumachen wie eine eigene Atmosphäre oder gar Magie, um die sich die Potter-Filme stets bemüht haben. Martin Schwickert Percy Jackson & The Olympians: The Lightning Thief USA 2010 R: Christ Columbus B: Craig Titley, Chris Columbus K: Stephen Goldblatt D: Logan Lerman, Alexandra Daddario, Brandon T. Jackso
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