KUNG FU PANDA 2 3D Pos Pack Die Furiosen Fünf retten China vor der Schwerindustrie Sie hatten vor Jahren einen überraschend erfolgreichen Start, eine TV-Serie und einen kleinen, witzigen Nachahmer (Skunk Fu) - jetzt kommen die tierischen Kampfkünstler ganz dicke in 3D zurück und überführen das fröhliche Kindergekloppe mit Kulturwitzen in ein düsteres, fast tolkinesisches Action-Drama. Die Furiosen Fünf, an den klassischen Kung Fu-Stilen orientierte Nebenhelden in Form von Tiger, Affe, Kranich, Schlange und Gottesanbeterin, helfen ihrem tollpatschigen Frontbär Po, dem letzten Panda, beim Kampf gegen Selbstüberschätzung und Moderne. Genauer: gegen einen bösen Pfau, der im bunten Fabelchina schwarzrot stampfende Stahlwerke hochzieht und das lustige traditionelle Feuerwerk in seelenlose Kanonen stopft. Ressourcenfressend klauen die Truppen des Pfaus auch den letzten Kochtopf aus dem Dorf des Bären, und also zieht der mehr an Mahlzeiten als an Macht interessierte Po ins Federlesen mit dem Pfau. Unter der Regie von Jennifer Yuh verbindete der Film verschiedene Techniken sehr reizvoll. Die sagenhafte Vorgeschichte wird scherenschnittartig erzählt, die Rückblenden in Pos Erinnerungen an seine echten Eltern ähneln chinesischer Tuschmalerei, der Hauptplot aber rast 3D-computeranimiert derart dahin, dass die durchaus sehenswert konstruierten Handlungsorte zum bloßen Gerüst für die Action-Achterbahn werden. Die Kinder haben derweil Spaß am verfressenen Fettwanst, der sich in höchster Gefahr als Held entpuppt. Und vermutlich schlaflose Nächte, weil der Feind in dunklen Massen aus brennenden Höhlen hervorbricht und weil das eher alberne als ironische Kasperle-Theater von Orks überrannt wird. Dramaturgisch ungünstig verteilt, überwiegt die Action in der ersten Hälfte. Das beschädigt den Spannungsbogen ein wenig. Po kriegt angeblich ein Identitätsproblem als er erfährt, dass sein Vater, die Gans von der Nudelküche, nicht sein richtiger Vater ist. Soll das eine Parodie auf die Psychologie des Standard-Martial-Arts-Films sein? So wie später offensichtlich als Eingeweihtenscherz der Boss-Gegner untätig herumstolzieren muss, bis der Bär kommt? So bietet Kung Fu Panda 2 für jeden etwas, und für jeden zugleich etwas zu viel und viel zu wenig. Wing USA 2011. R: Jennifer Yuh B: Jonathan Aibel, Glenn Berger
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