OSSI'S ELEVEN

Der Pitt-Ersatz

Durchaus mit Charme wird Soderberghs Vorbild nach Bitterfeld verlegt

Frisch aus dem Gefängnis entlassen, hat Ossi (Tim Wilde) bereits den nächsten Raub im Visier. Ausgerechnet auf ausrangierte D-Mark-Stücke hat es der Kleinkriminelle abgesehen. Doch um das Geld im großen Stil aus einer Lagerhalle zu entwenden, benötigt er viele Verbündete. Und die findet Ossi in Arbeitslosen, Ex-Stasi-Mitarbeitern und anderen Wendeverlierern. Ossi's Eleven klingt absichtlich wie eine ostdeutsche Parodie auf Soderberghs Remake. Und auch hier will eine Ganovengang den Coup ihres Lebens landen, doch von dem Glanz und Glamour des Originals sind die ostdeutschen Kleingauner natürlich meilenweit entfernt. Gedreht wurde schließlich nicht im schrillen Las Vegas, sondern mitten in den tristen Plattenbauten Bitterfelds.

Und statt George Clooney und Brad Pitt verkörpern Tim Wilde und Popstar Sasha die charmanten Rädelsführer. Unterstützt werden sie dabei von eher abgelegter TV-Ware, etwa dem ehemaligen "RTL Samstag Nacht"-Star Stefan Jürgens, der "Rosamunde Pilcher"-Blondine Eva Habermann sowie Ex-Bond-Bösewicht Götz Otto, der mit der Fernsehshow "Entern oder Kentern" zuletzt grandios auf Grund gelaufen war.

Auch wenn es nie direkt angesprochen wird, durchzieht den Film eine heftige Ost-Nostalgie. Die, immerhin, mündet ein einem versöhnlichen Ende. Auch die Wende-Verlierer sind im Westen angekommen.

Oliver Zimmermann

D 2007. R: Oliver Mielke B: Philip Kaetner Oliver Mielke. K: Thomas Wittmann. D: Tim Wilde, Stefan Jürgens, Götz Otto, Karoline Eichhorn