OPEN WATER


Fischsuppe

Über einen ziemlich vermasselten Urlaub

Susan und Daniel wollen sich vom Arbeitsstress erholen. Deshalb buchen sie kurzfristig einen Strandurlaub auf den Bahamas, und bis auf die Mücken trägt dort alles zur erwünschten Entspannung bei. Da die beiden aber nicht nur faul am Strand brutzeln wollen, nehmen sie an einem Tauchausflug aufs offene Meer teil. Zwanzig Teilnehmer werden gezählt, bevor man zu den Korallenriffen hinunterschwimmt. Ein Assistent führt eine Strichliste über diejenigen, die wieder hochkommen, nur zählt er dummerweise zwei zuviel. Als Daniel und Susan nach 50 Minuten wieder auftauchen, ist kein Boot mehr in Sicht, und von nun an machen ihnen hungrige Riffhaie das Leben schwer.
Wüsste man nicht, dass dieser Film auf einer wahren Begebenheit beruht, müsste man ihn wohl zuerst für die mangelhafte Logik rügen - welcher Tauchkursleiter ist denn bitte so inkompetent, die Teilnehmer vor der Rückfahrt nicht noch mal durchzuzählen? Aber es scheint sich ja so ereignet zu haben. Dass nicht alle zwei Sekunden von "Der weiße Hai"-Musik begleitet eine Flosse auf das zunehmend verzweifelte Pärchen zurasen kann, ist klar. Aber Regisseur und Drehbuchautor Chris Kentis scheint die Sache mit der Authentizität derart ernst zu nehmen, dass in etwa 80 Prozent des Films so gut wie gar nichts passiert. Hier erwischt Susan mal eine Feuerqualle und da streift Daniel ein graues Etwas. Aber auf sowas wie einen Spannungsbogen kann man lange warten - in den meisten der 79 Minuten wird das Pärchen per Handkamera todmüde bis apathisch im Meer paddelnd gezeigt. Hinzu kommt, dass mit Blanchard Ryan und Daniel Travis zwei komplett nichtssagende Hauptdarsteller gecastet wurden, die allerdings wunderbar zu ihren drögen Dialogen passen.

Michaela Sommer
USA 04. R&B: Chris Kentis. K: Chris Kentis & Laura Lau. D: Blanchard Ryan, Daniel Travis, Saul Stein, Estelle Lau