OFFSET
Unter Druck Alexandra Maria Lara leidet in Rumänien
Der Hochzeitstermin steht schon fest, da weiß der Zuschauer noch gar nicht, um was es eigentlich geht. Seltsame Maschinen hebeln Farbflächen durch kaum erkennbare Bildausschnitte, Alexandra Maria Lara spricht rumänisch und es gibt irgendwelche Missverständnisse mit dem Gesundheitsamt. Didi Danquardts deutsch-rumänische Coproduktion, in der deutsch, rumänisch, französisch und englisch durcheinander gesprochen wird, soll offensichtlich und unüberhörbar von Missverständnissen erzählen, erzeugt aber selbst zu viele.
Im Zentrum steht ein Konflikt der Kulturen und der Kerle. Ein junger deutscher Ingenieur soll einem älteren Rumänen neue Offset-Maschinen in der Druckerei einrichten. Die junge Sekretärin und Geliebte des Firmenchefs übersetzt, der Patriarch blockiert störrisch Modernisierungen, verhandelt zugleich mit internationalen Investoren und verliert Alexandra Maria Lara an den Fremden.
Das alles geschah schon vor dem Film. Jetzt holt der Deutsche Bräutigam (Felix Klare) seine Familie nach Bukarest, wo Katharina Thalbach entlarvend dumme Touristen-vorurteile äußern darf. Gerechterweise können auch Rumänen engstirnig sein, alle Generationen und Nationalitäten müssen immerzu aneinander vorbei reden, sogar das Hochzeitspaar kriegt Probleme miteinander, damit sich Schauplatz (Druckerei), Titel ("Versatz, Verschiebung") und Seelenqual schön aufeinander abbilden. Allerdings läuft der Film dabei immer mehr aus der Spur, die Figuren zappeln wie an Fäden, niemand scheint sich wirklich für den anderen, ja nicht mal für die eigenen Ziele zu interessieren.
WING
D 2005. R: Didi Danquardt B: Cristi Puiu, Razvan Radulescu, Alfred Hürmer K: Johann Feindt D: Alexandra Maria Lara, Felix Klare, Razvan Vasilescu, Katharina Thalbach
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