NOT A GIRL Wer fährt?
Ooops - Britney Spears hat Sex Die Verpflichtung von Britney Spears für einen Spielfilm hat hauptsächlich zwei Effekte: Zum einen ist das Interesse junger Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren gesichert, zum anderen ist die Aufmerksamkeit von Männern jeglichen Alters gesichert. Mit solchen Voraussetzungen im Rücken hat man erst gar nicht versucht, eine gut erzählte Geschichte zu produzieren, sondern beschränkt sich auf ein harmloses Grundgerüst. Drei Freundinnen aus Kindertagen machen sich nach acht Jahren auf eine Fahrt nach LA, quer durch mehrere Staaten der USA. Während eine von ihnen wegen eines Vorsingens unterwegs ist, möchten die beiden anderen ihren Freund beziehungsweise die Mutter besuchen, die ihre kleine Tochter samt Vater vor Jahren verlassen hatte. Diesem Handlungsablauf fügt Not a Girl während der Reise nur unwesentliche Punkte hinzu, manche verlieren sogar ihre Bedeutung. So findet das Wiedersehen mit der Mutter, das scheitert, weil sie an der Tochter kein Interesse hat, nach kurzer Einführung außerhalb der Filmhandlung statt. Dass es, von einer kurzen psychischen Irritation abgesehen, keine weiteren Auswirkungen hat, ist symptomatisch für eine Welt, in der die Frage, wer das Auto fahren darf, zu den größten Konflikten zählt. Neben einer Ansammlung von belanglosen Szenen wie Lagerfeuer mit Mundharmonika oder Gitarre spielen im Hotelzimmer (die gackernder Mädchen erinnern bisweilen an Klassenfahrten-Romantik), leistet sich der Film zwei üble Szenen. Zum einen bietet er für den Versuch Britney Spears', zum erstenmal Sex zu haben, absichtlich einen tolpatschigen, wenig attraktiven Milchbubi an, zum anderen wird die aus einer Vergewaltigung resultierende Schwangerschaft eines der Mädchen durch einen überflüssigen Unfall beendet. Wer dem Männlichkeitsklischee widerspricht, hat eine Frau wie Britney nicht verdient, sagt die erste Szene, mit dem Tod des ungewollten Kindes ist das Vergewaltigungsproblem gelöst, sagt die zweite Szene. Viel widerlicher geht's kaum noch.
Stefan Dabrock
USA 2001. R: Tamra Davis. D:Britney Spears, Anson Mount, Zoe Saldana, Taryn Manning, Dan Aykroyd
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