Non-Stop Der Marshall Liam Neeson spielt John Wayne in dünner Luft So ziemlich am Ende des Films bricht Air-Marshall Bill Marks einem Gegner die Nase. Als er sich später dafür entschuldigt, kontert der cool: "Ach, das war eh nicht mein bestes Körperteil." Was besonders lustig ist, weil Liam Neeson, der fliegende Sheriff, in seiner Jugend wegen eines Nasenbeinbruchs vom Boxen zur Schauspielerei wechselte. Böse Zungen sagen, seit Taken - 96 Stunden sei er auf dem Weg zurück. Und ganz böse kündigten Non-Stop gar als Taken 3 an. Dabei protzt Neeson als Marks hier geradezu mit Charakter. Er rührt sich Whisky in den Kaffee, weil er Angst vorm Fliegen hat. Er hat ein Tochter-Trauma, und er schweigt mit großen Augen im Angesicht der Gefahr, oder schließt sich für eine geheime Zigarette auf der Toilette ein. Bill Marks hat nämlich ein Problem. Mitten über dem Atlantik kriegt sein Diensthandy eine SMS. Ein anonymer Erpresser will 150 Millionen Dollar auf ein Nummernkonto, sonst bringt er alle 20 Minuten einen Passagier an Bord um. Statt panisch zu werden, drückt sich der Marshall nur den Hut in die Stirn und macht sich auf die Suche nach dem Bösen. Die wird erschwert durch den übercleveren Plan des Erpressers, der scheinbar jeden Ermittlungszug voraussieht. Und besonders, als nach dem ersten Todesfall heraus kommt, dass das Nummernkonto auf den Namen Bill Marks läuft. Plötzlich hält die Welt den Retter für einen Terroristen und einmal schlingert der Plot sogar zu einer geschmacklich problematischen Anspielung auf den Flug 93 am 11.9.2001. Trotzdem aber hält er die Spannung mit falschen Spuren und einem zunehmend in die Enge gedrängten Marshall, der schließlich nicht mal mehr seiner netten Sitznachbarin Julianne Moore trauen kann. Regisseur Jaume Collet-Serra, der Liam Neeson schon in Unknown Identity groß und stoisch gegen eine Welt kämpfen ließ, die ihm nichts glaubt, beherrscht den beschränkten Raum der Flugzeugkabine ganz ordentlich. Nur in der Schlusskurve zum Showdown wird es etwas holprig, wenn der alkoholkranke Raubauz eine aufmunternde Rede halten, seine Tochter symbolisch retten und auch noch das Mädchen abkriegen muss. Wing F/USA 2013. R: Jaume Collet-Serra B: John W. Richardson, Christopher Roach, Ryan Engle K: Flavio-Martinez-Labiano D: Liam Neeson, Julianne Moore, Anson Mount, Michelle Dockery, Bar Paly. 106 Min.
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