Night Moves Subtil oder doof? Ein deprimierender Öko-Thriller mit Jesse Eisenberg Der Damm muss weg. Er stört die Lachse, und nur weil die Leute ständig ihre I-Phones aufladen wollen, müssen wir nicht überall Strom erzeugen. Sagt einer der Aktivisten in Night Moves. Der Film führt uns unvermittelt in die Vorbereitungen eines Bombenanschlages. Der Damm soll gesprengt werden. Deshalb guckt der Organisator Jesse Eisenberg finster, Dakota Fanning als Gefährtin besorgt das nötige Düngemittel, und Peter Saarsgard als Dritter im Bums-Trio hat wenigstens genug Lebensfreude, um zwischendurch mit Dakota Fanning ein Nümmerchen zu schieben. Das sehen wir nicht, das hören wir nur. So wie wir hier vieles hören und wenig sehen, weil diese Low Budget-Produktion von Kelly Reichardt sich vor allem in die Landschaft von Oregon verliebt hat: Erst entdeckte Reichardt die Landschaft, dann kam ihr die Idee, darin einen Film zu drehen. So sieht das dann auch aus. Grundsätzlich in gedeckt-erdigen Farbtönen gehalten, verbreitet das eine Mischung aus Hochschulseminar, Survivaltraining und Landschaftsfotografie. Die durchaus vielschichtige Motivationslage der Beteiligten wird nicht erörtert, ob das überhaupt richtig sein kann, was die drei Öko-Bomber dabei veranstalten, lässt Night Moves offen. Dabei irritieren Details. Etwa wenn die Ökos Plastikplanen achtlos entsorgen. Ist das nun subtile Kritik - oder spielt das einfach keine Rolle, wenn man das Gute will? Der Name des Bootes, mit dessen Hilfe die Bombe platziert wird, ist "Night Move". Wer will, darf sich dazu was denken; ist im Eintrittsgeld inbegriffen. Thomas Friedrich USA 2013 R: Kelly Reichart B: Jon Raymond, Kelly Reichart K: Christopher Blauvelt D: Jesse Eisenberg, Dakota Fanning, Peter Sarsgaard. 112 Min.
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