NARREN Tote Zeit Ein deutscher Film über deutschen Humor Um zu demonstrieren, dass das Leben absurd und sinnlos ist, mag der Kölner Karneval kein schlechtes Anschauungsmaterial sein. Es reicht aber auch, den Film Narren zu betrachten, um die Vergeblichkeit menschlichen Strebens zu begutachten. Denn Tom Schreibers "kafkaeskes Psychodrama" (Verleihwerbung) ist ein ziemlich versägtes Experiment. Mit der Digital-Kamera hat er den Kölner Karneval beobachtet und dabei dicke laute Männer, kreischende Frauen und hemmungslosen Sex entdeckt. Wow! Dazwischen turnt sein wunderbarer Hauptdarsteller Christoph Bach ziemlich verloren als Zugereister durch das Spießer-Panoptikum und darf sich wundern. Das macht er sehr schön, aber noch schöner wäre es, wenn er wenigstens einmal einen überraschenden Satz sagen dürfte. Er ist der Depp. Als Depp wird er Opfer derber Streiche, Zeuge eines Mordes und Nutznießer eines bezahlten Ficks. Das macht ihn so traurig, dass er am Ende aus dem Leben scheiden möchte. Ganz so heftig trifft es den Zuschauer nicht, der 90 Minuten lang die seltsamen Brennweiten, Bildausschnitte und Dunkelbilder der Digital-Kamera über sich ergehen lassen mußte, die Kamera erschließt hier keine Räume sondern hält immer nur drauf, auf Gesichter, Szenen, Architektur. Irgendwie ist man anschließend aber ganz schön traurig. Thomas Friedrich D 2002. R: Tom Schreiber. B: Ingo Haeb. K: Hajo Schomerus, Olaf Hirschberg. D: Christoph Bach, Victoria Deutschmann, Wilfried Schmickler
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