DIE MOTHMAN PROPHEZEIHUNGEN

The Sixth Sense

Jetzt hat auch Richard Gere Kontakt zum Jenseits

Zentrales Thema ist die Trauer eines Starreporters der Washington Post . Seine Frau stirbt an den Folgen eines Autounfalls. Auch zwei Jahre danach hat der Reporter den Verlust noch nicht überwunden. Auf einer nächtlichen Autofahrt legt er innerhalb kurzer Zeit eine Streckenlänge zurück, die allen physikalischen Regeln Hohn spricht. Das Auto bleibt auf dem Highway liegen und der Reporter hat keine Ahnung wie er überhaupt in das kleine Provinzkaff am Ohio-River gekommen ist. Noch bevor er sich am nächsten Tag wieder auf den Rückweg machen kann, erfährt er, dass in letzter Zeit seltsame Dinge in der Umgebung vorgefallen sind. Verschiedene Menschen berichten von einer großen, dunklen, engelsförmigen Gestalt mit glühend roten Augen, die ihnen erschienen ist. Manche haben sogar Katastrophenwarnungen bekommen, die später in Erfüllung gingen. Ähnliche Gestalten hatte seine Frau vor ihrem Tod im Krankenhaus gezeichnet.
So schließt sich der Kreis zwischen persönlichem Schicksal und mystischer Prophetie. Dem Genre entsprechend fächert The Mothman Prophecies verschiedene Erklärungsmöglichkeiten für das unheimliche Geschehen auf, die von optischer Täuschung bis zu Wahnsinn reichen. Mitten drin befindet sich Richard Gere, der nur begreifen will, was seiner Frau damals passierte. Auf der Suche nach der Lösung entwickelt sich für ihn das mystische Element zu einem elementaren Bestandteil seines Aufarbeitungsprozesses. Erst indem er der engelsförmigen Gestalt einen Sinn geben kann, fällt die Last des Unglücks von ihm ab.
Alles greift ineinander. Kein Detail steht für sich alleine. Zusammen mit der atmosphärischen Inszenierung aus schauerlichen Auftritten der Gestalt, bedeutungsschwangeren Bildern von möglichen Katastrophenorten und mystischen Hinweisen ergibt sich ein kunstvolles Gesamtbild.

Stefan Dabrock

USA 2001. R: Mark Pellington. D: Richard Gere, Laura Linney, Will Patton, Debra Messing