MIRRORS Hinter den Spiegel Kiefer Sutherland weiß nicht, ob er sie noch alle hat Wenn es um Horror geht, wildert Hollywood gern auf dem asiatischen Markt. Nach dem japanischen The Ring und dem chinesischen The Eye wurde für Mirrors diesmal ein koreanischer Schocker zum Vorbild genommen. Und wie es sich für asiatisch angehauchten Horror gehört, spielen auch hier übernatürliche Kräfte und finstere Dämonen entscheidende Rollen. Seit Ben Carson (Kiefer Sutherland) unehrenhaft aus dem Polizeidienst entlassen wurde, ist er dem Alkohol und Medikamenten verfallen. Seine Ehe scheiterte bereits an seiner Sucht und den daraus resultierenden Stimmungsschwankungen. Um wenigstens finanziell auf die Beine zu kommen, hat Ben kürzlich einen Gelegenheitsjob als Nachtwächter in einem abgebrannten Kaufhaus angenommen. In dem stillgelegten Gebäude geschehen seltsame Dinge. Vor allem die zahlreichen Spiegel scheinen ein unheimliches Eigenleben zu besitzen. Zunächst führt Ben die Ereignisse auf Randerscheinungen seiner Tablettensucht zurück. Doch schon nach wenigen Tagen wird ihm bewusst, dass es die mysteriöse Welt hinter den Spiegeln nicht nur auf sein eigenes Leben abgesehen hat, sondern auch hinter seiner Familie her ist. Nach seinem Remake von The Hills Have Eyes wendet sich der französische Regisseur Alexandre Aja in seiner zweiten US-Produktion erneut einer Neuverfilmung zu. Mirrors entpuppt sich dabei als eine eigenwillige Mischung aus Familiendrama, Splatter und Mysterythriller, die am Ende sogar zum Zombiemassaker mutiert. Und genau darin liegt das Problem: Mirrors kann und will sich für keine der angedeuteten Richtungen ernsthaft entscheiden. Jedes Genre wird kurz angestupst, um anschließend gleich wieder fallen gelassen zu werden. Wer auf blutigen Horror steht, wird sich daher über die langen Übergänge bis zum nächsten schockierenden Nadelstich ärgern. Für Freunde des mystischen Gänsehautkinos sind die eingestreuten Horrorszenen wiederum viel zu brutal. Und mittendrin steckt ein Kiefer Sutherland, der sich in der Hauptrolle sichtbar schwer damit tut, seinen Part aus der TV-Serie 24 abzuschütteln. Wie ein gefallener Jack Bauer irrt er durch die Spiegelsäle dieser nur selten schauderhaften Gruselgeschichte. Nach seinem Fantasy-Filmfest-Kracher Haute Tension galt Alexandre Aja als Hoffnungsträger des Horrorkinos. Bislang konnte er die Vorschusslorbeeren nicht bestätigen. Wie The Hills Have Eyes ist auch Mirrors alles andere als ein Werk für die Ewigkeit. Oliver Zimmermann USA 2008 R: Alexandre Aja B: Alkexandre Aja, Grégory Levasseur K: Maxime Alexandre D: Kiefer Sutherland, Paula Patton, Amy Smart, Mary Beth Peil
|