»THE MIGHTY« Masterblaster
Kinder mit Gegenwehr Daß Kinder grausam sein können, wissen wir; wir waren auch so. Meist trifft es dabei die Außenseiter. Denn über das Andersartige kann man sich sehr leicht lustig machen. Doch was, wenn sich die zusammentun, wie in Peter Chelsoms The Mighty ? Da wäre zum einen Max, ein Junge so groß wie ein Baum, der die Weisheit jedoch nicht unbedingt mit Löffeln gefressen hat, und zum anderen Kevin, der sich trotz seiner körperlichen Behinderung nicht unterkriegen läßt und über den seine Mutter im Spaß gerne sagt, daß sie wohl einem 7 1/2 Pfund-Wörterbuch das Leben geschenkt hat. Der Kopf und der Körper als perfekte Symbiose. Wenn Kevin auf Max's Schultern reitet, fühlt man sich bei diesem Anblick an den Master Blaster aus Mad Max Beyond the Thunderdome erinnert. Auch diese Figur vereinte einen cleveren Krüppel und einen kindlichen Deppen. Doch in The Mighty wird Kevin für Max zum Tutor. Er zeigt ihm, daß man im Leben trotz der Behinderung oder Andersartigkeit alles erreichen kann. Nach dem in den USA äußerst erfolgreichen Kinderbuch Freak, the Mighty von Rodman Philbrick ist Funny Bones-Regisseur Peter Chelsom ein wunderbares Werk über zwei Außenseiter gelungen, das zwar sentimental, aber nie kitschig wird. Ein Film, der mit guten Dialogen und hervorragenden Darstellern zu überzeugen weiß und ein wenig wie eine grandiose Kinderversion von Terry Gilliams The Fisher King wirkt. Neben Elden Henson als Max und Kieran Culkin als Kevin kann vor allem Sharon Stone als Kevins Mutter überzeugen. Während Gena Rowlands und Harry Dean Stanton als Gram und Grim - was für Namen - leider die Charge ein wenig übertreiben.
Ralf Möller
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