MEIN BESTER FREUND Nachts um Drei
Männer brauchen Kumpel Der Antiquitätenhändler Francois (Daniel Auteuil) kann sich nicht beschweren: Er hat Geld, eine Familie und einen vollen Terminkalender. Nur echte Freunde hat er nicht. Darauf macht ihn seine Geschäftspartnerin Catherine (Julie Gayet) aufmerksam. Francois will das nicht wahrhaben und geht daher eine Wette ein: Innerhalb von zehn Tagen will er Catherine seinen "besten Kumpel" präsentieren. Doch die Suche gestaltet sich als schwierig. Niemand scheint den Geschäftsmann zu mögen. Um trotzdem sein Gesicht zu wahren, bittet Francois den lebenslustigen Taxifahrer Bruno (Dany Boon) um Unterstützung. Dabei kommen sich die ungleichen Männer langsam näher. Patrice Leconte präsentiert einen unsympathischen Geschäftsmann und einen herzlichen Lebenskünstler, die nicht nur ein eigentümliches Gespann abgeben, sondern hinter ihren heilen Fassaden unter Einsamkeit leiden. Sie haben Kollegen und Familie, aber niemandem, mit dem sie abends ein Bier trinken können. Mein bester Freund lebt davon, dass sich Francois und Bruno offensichtlich perfekt ergänzen und doch nicht zueinander finden wollen. Dafür ist Francois viel zu sehr damit beschäftigt, in seiner Vergangenheit nach verlorenen Freunden zu stöbern, anstatt sich mit der Gegenwart zu befassen. Der Film bezieht dabei einen Großteil seines Witzes daraus, dass der Zuschauer den Figuren stets einen Schritt voraus ist. In den ruhigeren Momenten darf der Zuschauer für sich selbst überlegen, wen er nachts um 3.00 Uhr aus dem Bett klingeln und um Rat oder Hilfe bitten würde.
Oliver Zimmermann
F 2006 R: Patrice Leconte B: Patrice Leconte Jérôme Tonnerre. K: Jean-Marie Dreujou D: Daniel Auteuil, Dany Boon, Julie Gayet, Julie Durand
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