THE MECHANIC Warmer Hauch Jason Stratham brummelt sich als Wiedergänger von Charles Bronson durch Das Original brauchte über eine Viertelstunde bis das erste Wort fiel. Enervierend langsam bereitete Charles Bronson seinen Einsatz als Profi-Killer vor, führte sein Talent als "Mechaniker" für Problemfälle vor und seine Risse in der Seele, seine Depressionen zwischen klassischer Musik und einer Prostituierten, die er dafür bezahlte, ihm Liebesbriefe zu schreiben. Das Remake hat in der Zeit schon einen clever als Unfall getarnten Mord hinter sich, ein brummeliges Gespräch des neuen Killers Jason Stratham mit seinem väterlichen Führungsoffizier (Donald Sutherland), etwas schnellen Sex mit einer Barbekanntschaft und eine alberne Beschwerde-Szene beim hochgeheimen Chef der Killer-Behörde: Arthur Bishop soll seinen netten Einsatzleiter liquidieren. Er hat eine Minute lang moralische Einwände, kriegt Akteneinsicht und killt cool los. So schafft Regisseur Simon West mit Vollgas Platz in der Mitte des Films, um da dann ... tja ... auf der Stelle zu treten. Womöglich von ein bisschen Restgewissen geplagt, bindet sich Arthur Bishop nun den Sohn seines letzten Hits ans Bein. Dieser Steve (Ben Foster) ist ein rüpeliger Versager, der schon dem Vater nichts als Kummer machte, Schule und Jobs schmiss und in allem das Gegenteil des kaltherzigen, peniblen, wortkargen Mechanikers ist. Trotzdem lässt der ihm eine Killer-Ausbildung angedeihen, was die Auftraggeber scheinbar als ungenehmigte Nebenbeschäftigung ansehen. Zumal sich Junior bei ein paar genial ausgetüftelten Kills als ziemliche Pfeife herausstellt. Dann aber kommt Bishop zufällig dahinter, dass man ihm den Kill an seinem Einsatzleiter nur aufgeschwatzt hat, dass die Beweise für dessen Untreue nur Fälschungen waren. Daraufhin schreitet er ganz professionell zur Liquidation der Chefetage. Killer sind wohl so. Selbst Killer-Frischlinge. Steve nämlich kommt ähnlich zufällig jetzt erst hinter Arthurs Geheimnis und schreitet, wir sehen es ihm an, weil Ben Foster der bessere Schauspieler ist, voll unterdrückter Wut zur Liquidation seines Ausbilders. Es kommt dann aber doch etwas anders, weil der Mechanic von heute vor allem cool sein will. Wo im Original unter allem der Boden verschwand und alle in den selbsterzeugten Abgrund rasten, da trickst sich heute Jason Statham einfach überall raus. Gipfel der Coolness: Ein riemengetriebener Analog-Plattenspieler wird zum Zeitzünder einer Warmsanierung. Schubert - Bumm. So sind Killer wohl eher nicht. Wing USA 2010. R: Simon West, B: Richard Wenk, Lewis John Carlino K: Eric Schmidt D: Jason Statham, Ben Foster, Donald Sutherland, Tony Goldwyn
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