MILO UND MARS (3D) Mama mia Animierte Familienwerte im Weltraum Mutter ist die Beste. Und Vater ist auf Arbeit. So stellt sich Robert Zemeckis die Welt vor und gab 150 Millionen Dollar dafür aus, einen Animationsfilm auf den Mars zu schießen, der schlagend beweist: Wir sollten Zuhause bleiben, den Müll raus tragen und viel Gemüse essen. Milo ist ungefähr zehn und sieht das anders. Nur grummelnd gehorcht er seiner haushaltorganisierenden Mutter und versteigt sich einmal gar zu dem Märchenfluch, die Welt wäre wohl besser, wenn es keine Mütter gäbe. Whoosh, kommt ein Ufo vom Mars und entführt seine Mutter, weil die Aliengesellschaft das Erziehen verlernt hat und deshalb einmal in jeder Generation Nanny-Disziplin von der Erde zwangsimportiert. Milo schmuggelt sich als blinder Passagier auf das Mars-Raumschiff und alles Weitere steht jetzt schon fest: Milo wird seine Mutter retten und dem Mars beibringen, wie eine ordentliche Familie funktioniert. Erstaunlicherweise wollte das in Amerika kaum jemand sehen. "Mars needs Moms" krepierte an den Kinokassen und ruinierte das Animationsstudio des Produzenten Zemeckis. Angeblich wegen des viel zu teuren Verfahrens, den Film mit Realschauspielern zu drehen, die per 3D-Motion-Capturing in Animationsfiguren verwandelt wurden. Die übertricksten Menschen sehen danach aber seelenloser aus als jedes Strichmännchen aus Künstlerhand, und es hilft gar nichts, dass die Panoramen auf dem roten Planeten und in seinen blau schimmernden Techno-Tiefen toll aussehen. Die eigentliche Hauptfigur ist ohnehin ein schon vor einer Generation entführter Junge, der damals seine Mutter nicht retten konnte und nun als halbverrückter Bastler im Untergrund lebet und als Milos' Sidekick die besten Szenen hat. Dazu kommt eine nette Marsianerin, die heimlich irdische TV-Shows mitschnitt und dabei irgendwie auf ein Flower-Power-Groove-Feeling kam. Vor allem scheitert der Aufstand der Lausbuben an undisneyhaften Umtrieben. Milos Vater einfach zur Arbeit zu schicken, damit er bei dem Abenteuer nicht stört, ist ja noch clever, die Mars-Väter aber bloß als tanzverrückte Bande in den Keller zu sperren, ist einer Diktatur nicht würdig. Umgekehrt sind die Sturmtruppen der mutterlosen Marskampfmädchen viel zu kriegerisch, um sich von Liebe besiegen zu lassen. Aber versuchen sollte man es. Und anschließend den Müll raus tragen. Sonst meckert Mutti. Wing Mars needs Moms. USA 2011. R: Simon Wells B: Simon & Wendy Wells, K: Robert Presley D: Seth Green, Joan Cusack, Dan Fogler, Elisabeth Harnois
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