Killer mit Krise

Greg Kinnear und Pierce Brosnan in der Midlief-Crisis

Wenn Hollywoodstars wie Charlize Theron ihre Karriere in Richtung "Oscar" lenken wollen, machen sie sich hässlich und spielen Massenmörderinnen oder ein Opfer männlicher Vorurteile. Pierce Brosnan lässt sich einfach einen Schnurrbart wachsen, läuft in engen Speedos und Cowboystiefeln durchs Bild und tut genau genommen das, was er auch als James Bond getan hat: er tötet böse Menschen und begattet hübsche Weibchen.
Brosnan spielt den internationalen Profi-Killer Julian Noble, der durchaus als "003" durchgehen könnte. Julians Problem ist, dass er sich plötzlich inmitten einer Existenzkrise wiederfindet und ein Leben jenseits exotischer Orte, schöner One-Night-Stands, Wodka-Martinis und einem unbegrenzten Spesenkonto begehrt.
Danny Wright (Greg Kinnear), ein kleiner Unternehmer auf Geschäftsreise in Mexiko, läuft Julian eher zufällig über den Weg. Mehr aus Langeweile weiht der Profikiller ihn in die Tricks und Kniffe seines Berufes ein und beschert dem Sesselpupser so eine nette Geschichte für lange und langweilige Cocktail-Abende. Als Julian eines Nachts bei Danny auftaucht und ihn um Hilfe bittet, wird aus der Zufallsbekanntschaft eine Partnerschaft
Mord und Margaritas ist vor allem ein Showcase für zwei großartige Darsteller: Pierce Brosnan und Greg Kinnear. Vor allem Brosnan sticht heraus, der mit seiner Rolle als unsympathischer Agent in Der Schneider von Panama schon ähnliches Territorium beackert hat und hier recht uneitel und ungewohnt prollig spielt. Die Geschichte mögen wir so schon gesehen haben, allerdings lange nicht mehr mit soviel Esprit, Witz und gelegentlich hintergründig bösem Humor erzählt.

Karsten Kastelan

The Matador USA 2005 R: Richard Shepard. B: Richard Shepard. K: David Tattersall. D: Pierce Brosnan, Greg Kinnear, Hope Davis, Philip Baker Hall