Mama Wolfskinder Ein spanischer Horrorfilm, produziert von Guillermo del Toro Nach fünf langen Jahren bekommt Lucas (Nikolaj Coster-Waldau) seine beiden Nichten Victoria und Lilly zurück. Nachdem sein durch die Finanzkrise ruinierter Bruder einst Amok gelaufen war, verschwand er mit den kleinen Mädchen spurlos. Lucas gab die Suche aber nie auf, was seine Freundin Annabel (großartig: Jessica Chastain) bald nervte. Nun wurden die arg verwilderten Mädchen in einer Hütte tief im Wald gefunden. Dank der Fürsprache durch einen Psychiater erhalten Lucas und Annabel nicht nur das Sorgerecht für die Mädchen, sondern auch ein neues Haus. Dafür darf der Psychiater weiter mit den Wolfskindern arbeiten. Er findet heraus, dass die Kinder im Wald mit jemandem lebten, den sie "Mama" nannten. Eine Projektion der verängstigten Kinderphantasie? Jedenfalls bekommen Annabel und Lucas zunehmend das ungute Gefühl, sich viel mehr als nur zwei kleine, verstörte Mädchen ins Haus geholt zu haben. Mama ist das Spielfilmdebüt des Argentiniers Andrés Muschietti und basiert auf dessen Kurzfilm Mamá, der Guillermo del Toro (Pans Labyrinth) so gut gefiel, dass er Muschietti half, einen abendfüllenden Film daraus zu machen. Und der weiß, trotz kleinerer Schwächen, durchaus zu überzeugen. Da bereits nach drei Minuten feststeht, dass Übernatürliches im Spiel ist, verzichtet der Film auf jede Doppeldeutigkeit. Vor allem durch einen geschickten Umgang mit Licht und Schatten und gut platzierte Schocks entsteht eine schön düster-gruselige Atmosphäre. Oft sind es Schatten und Geräusche oder, weniger subtil, flackernde Lampen, die auf die Anwesenheit des ungebetenen Gastes hindeuten. Erst gegen Ende überzieht Muschietti etwas, wenn er auf CGI-Show setzt. Immerhin ist das Motiv des Geistes für das Genre eher ungewöhnlich. Für das Schicksal einiger Nebenfiguren gilt das leider nicht. Olaf Kieser SP/CAN 2013 R: Andrés Muschietti B: Neil Cross, Andrés Muschietti, Barbara Muschietti K: Antonio Riestra D: Jessica Chastain, Nikolaj Coster-Waldau, Megan Charpentier, Isabelle Nélisse
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