MÄNNERTRIP Der Star-Sitter Jungs benehmen sich daneben. Diesmal mit Rockmusik. Judd Apatow ist der dritte Bruder Farelly, der Vizekönig des schlechten Geschmacks, und als Autor, Regisseur oder wie hier als Produzent der Stammvater einer ganzen Generation von Enddarm-Witzen mit einer gewissen Tiefe. Diesmal muss ein Heroinbeutel in einen Aushilfshintern, weil der eigentliche Arsch zu feige ist, seine Medizin selbst durch den Zoll zu tragen. Er ist nämlich Rockstar, heißt Aldous Snow, war mal berühmter als Michael Jackson und hat sich vor 10 Jahren mit einem peinlichen Hungerhilfshit "African Child" unmöglich gemacht. Soweit der Film. In Wirklichkeit heißt er Russel Brand und spielte den Aldous Snow schon in Nie wieder Sex mit der Ex. Damals spielte auch Jonah Hill schon mit und Nicholas Stoller führte auch schon Regie. Jonah Hill, der kleine dicke Junge, auf dem das Leben immer rumtrampelt, arbeitet für eine Plattenfirma und soll das fast vergessene Idol Snow zu einem Revival-Konzert auf die Bühne holen. Der Star muss aber vorher noch mal eben einen Sack Drogen reinpfeifen, ein Dutzend Damen beschlafen und tun, was durchgeknallte Rockstars eben so tun. Das ergibt zwar weder Dramaturgie noch Handlungsbogen, und auch Hills immergleiches Hineinschlittern in Gossen, Gauner und Gesocks macht keinen Charakter, bringt einen zuweilen aber doch zum Prusten. Spätestens wenn der Star am Ende der Freundin seines Reisebegleiters einen Dreier beibringen will, aus purer Dankbarkeit. Viel lustiger aber ist P. Diddy als überdrehter Chef der Plattenfirma. Auch lustig: Viele Musiker in winzigen Nebenrollen. Wing USA 2010 R: Nicholas Stoller B: Nicholas Stoller, Jason Segel K: Robert D. Yeoman D: Jonah Hill, Russell Brand, Rose Byrne, Sean Combs, Colm Meany, Pink, Christina Aguilera, Lars Ulrich
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